»Weißt du, in mir drin, da ist so eine unendlich
schwere Traurigkeit, dass ich das Gefühl habe, erdrückt zu werden. Ich bin wie
einer der Buchcharaktere, die alle lieben und so aufregend und interessant
finden, die jeder so gerne sein oder in seinem Leben haben will, die jeder
bewundert, weißt du? Die trinken, rauchen, Drogen nehmen, auf Dächer rum sitzen,
Schule schwänzen, rumvögeln und einfach nur todtraurig sind. Ich hasse das. Ich
hasse diese Charaktere. Sie sind so…langweilig. [...] Die Leute sagen immer, dass
Traurigkeit wie ein tiefes, schwarzes, unendliches Loch ist, das einen
gnadenlos verschlingt. Aber…ich bin wie ein altes, kaputtes Schiff, das in einen
Hafen anliegt und das niemanden zu gehören scheint. In mich sickert Wasser, so
langsam, dass die Leute erst merken, dass ich untergehe, wenn es schon zu spät
ist und ich schon halb unter Wasser stehe und niemand mehr etwas tun kann.«
Zugegeben, das mit dem Buchcharakter ist etwas übertrieben, das einzige, das zutrifft, ist der "todtraurig"-Teil, aber was soll's.
Ich starre die Worte an, kann es immer noch nicht glauben, dass ich meine eigenen Gedanken einfach einem meiner Charaktere schenken, weil ich weiß, dass es dann weniger lächerlich rüberkommt. Wenn ein fiktiver Charakter das sagt, ist es okay, dann kommt es nicht so aufmerksamkeitssuchend rüber, dann ist es irgendwie...besser. Dann komme ich nicht so aufmerksamkeitssuchend rüber. So einfach ist das.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen