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Aktuelles Gewicht: 42,x kg
Aktueller BMI: 17,x
1,56 cm

Montag, 31. März 2014

Blogger


31.03.14

Gewicht: 37,6 ("nur" 100 Gramm Zunahme trotz des Fressanfalls, find ich gut)
BMI: 15,5
Eingenommene Kalorien: 150
Verbrannte Kalorien: 818
Restliche Kalorien: 0

Vielleicht sollte ich mich doch von Blogger entfernen. Langsam merke sogar ich, dass es Dinge in mir auslöst, die absolut unnatürlich sind. Und deswegen sollte ich mich wahrscheinlich hiervon distanzieren. Aber ich weiß, wie es ablaufen wird: Der Drang, zu erfahren, wie es den Leuten, deren Blogs ich regelmäßig lese, wird Überhand gewinnen und ich werde sie doch lesen. Und selbst wenn ich durchhalte, werden die Vorwürfe in meinem Kopf kommen, sollte den Leuten etwas passieren (ich nehme jetzt als Beispiel einfach mal Melli). Es war schon in meiner "Vergangenheit" (es hört sich seltsam an, das mit 14 Jahren zu sagen) so und auch, wenn ich nicht über Kommentare irgendwas großartig ausrichten kann, will ich es versuchen. Immer. Aber das geht nicht, wenn ich mich von Blogger entferne. Sieht ziemlich schlecht aus, würde ich sagen.

Außerdem hab ich heute die Physikarbeit zurückbekommen. 4,75. Ups. Aber ich wusste, dass ich nicht wirklich die beste Note bekommen würde und ich kann das durch meine GFS wieder ausgleichen, also ist das okay. Irgendwie. Das eigentlich Problem ist ein Dir ist klar, dass das auch auf der Waage stehen könnte? Hinter der 3? Du könntest 34,7 Kilo wiegen. Ich weiß. Ich könnte aber genauso gut auch 40,9  kg wiegen. Oder noch mehr. Trotzdem. Der Gedanke hat mich irgendwie total deprimiert.


Sonntag, 30. März 2014

Mehr Angst als je zuvor


30.03.14

Gewicht: 37,5
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: Wieder ein Fressanfall. Was zur Hölle soll das?
Verbrannte Kalorien: 667
Restliche Kalorien: ?

"Ich habe jahrelang nicht verstanden..." - So würde dieser Post anfangen, wenn ich seit Jahren nicht mehr normal essen würde. Aber es sind "erst" knapp 8 Monate und darüber bin ich froh. Deshalb fange ich diesen Text anders an.
In den acht Monaten meines "essgestörten Lebens" habe ich nie verstanden, wenn Leute sagten: "Meine Knie haben beim Schlafen weh getan und konnte sie nicht mehr aufeinander legen"
Heute Nacht habe ich es verstanden. Heute Nacht haben meine Knie nicht nur beim Stehen oder Laufen geschmerzt, sondern auch beim Sitzen und im Liegen. Aber genau das hat mich irritiert. Als ich 34,x oder 35,x oder 36,x gewogen habe, haben meine Knie nicht so geschmerzt. Warum also jetzt? Warum jetzt, wo ich doch mehr wiege? Und warum sieht man meine Rippen immer noch nicht? Versteht mich nicht falsch, ich gehöre nicht zu diesen Menschen, die sagen "Man muss meine Rippen sehen, sonst bin ich ja gar nicht krank!" oder so, es ist nur ziemlich irritierend, wenn ich spüre, dass meine Knie höllisch weh tun, man aber meine Rippen nur leicht spürt, selbst, wenn kein Stoff dazwischen ist. Wahrscheinlich klingt es völlig sinnfrei, aber vielleicht kann jemand meine Gedankengänge nachvollziehen?

Als ich heute morgen auf der Waage stand und wieder die 37,5 gesehen habe, dachte ich nur eins: Fuck. Was, wenn mein Stoffwechsel wieder eingeschlafen ist? Wenn das so ist, hätte ich das essen lieber sein lassen! Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich morgen nicht nochmal die 37,5 sehe, sonst dreh ich nämlich durch.

Der Hund meiner Tante, Funny, hat bei uns übernachtet, weil es meiner Tante zurzeit nicht so gut geht und wir angeboten haben, uns mal etwas länger um Funny zu kümmern als nur montags, dienstags und donnerstags.
Nach dem Frühstück (nach langer Zeit mal wieder) bin ich mit ihr raus. Es war warm. Ich hab gespürt. Aber nicht gefühlt. Trotz der Wärme war mir kalt. Funny hat den Spaziergang genossen, hatte Spaß und deswegen liebe ich sie so.
 Egal, wie schlecht es mir geht, sie schafft es irgendwie, dass es mir besser geht. Sie ist auch die einzige, die mich ohne Worte "versteht". Wenn ich mal langsamer bin als sie, bleibt sie stehen und wartet. Sie ist so unglaublich süß und ich bin so...voller Schuldgefühle. Klar, durch die längeren Spaziergänge verbringe ich mehr Zeit mit ihr und gebe ihr die Bewegung, die sie braucht, trotzdem habe ich immer die zu verbrennenden Kalorien im Kopf. Ich nutze sie also in gewisser Weise aus.
Wie auch immer. Heute wollte ich laufen, laufen, laufen, solange, bis meine Beine zittern und mir die Kraft zu fehlen scheint (Wie ich gestern sagte: "Ich steh auf das Extreme."), aber nachdem Funny durstig war und unbedingt nach Hause und ich nicht zu egoistisch sein wollte, bin ich mit ihr nach Hause gegangen, also sind wir dann doch Nach Hause gegangen, ohne, dass meiner "Sehnsucht" nachgegangen wurde. Vielleicht war es auch besser so.

Die Leute bieten mir an, mit ihnen zu reden. Und ich rede mit ihnen. Klar, vom Reden gehen die meisten Probleme nicht weg, aber oft fühlt man sich danach besser. So ist es doch, oder? Bei mir nicht (mehr). Im Gegenteil. Es scheint mehr Probleme aufzuwerfen und besser fühle ich mich auch nicht wirklich. Genauso gut könnte ich mit der Wand reden. Da fühle ich mich genauso mies, wenn nicht sogar mieser. Wenn ich mit Leuten über meine Probleme rede, muss ich immer weiter darüber reden und das will ich irgendwie nicht. Und darum rede ich nur noch mit Leuten darüber, wenn ich nervlich zusammenbreche und anfange, deswegen zu heulen. Es ist vielleicht falsch, aber alles andere macht nichts besser.

Außerdem habe ich Angst. Ja, ich weiß, ich sag das ständig, aber...heute ist es besonders schlimm. Ich hatte noch nie so einen großen Fressanfall (auch, wenn ich noch nicht so viele hatte) und mein Bauch hat noch nie wegen Essen so weh getan. Ich hatte vor lauter Schmerzen Tränen in den Augen - auch, wenn es vielleicht übertrieben ist - und konnte es dann aber zum Glück auf mein Bioprojekt schieben, als meine Mutter fragte, was los ist. Als mir dann einfiel, dass die Magenwand nach einem Fressanfall  brechen kann. Gott, hab ich da geheult. Dann schlich sich ein Wenn die nicht bricht, nimmst du zu, wirst fett und erreichst vielleicht ein neues Höchstgewicht. Ekelhaft. Wenn ich wollte, könnte ich dich noch hässlicher machen und dich zu deinem ersten Schnitt treiben. Aber das kann ich mir nicht antun. Kein Kuckuck sucht sich ein hässliches Nest und macht es nach dem Ei ablegen noch hässlicher. in meinen Kopf. Und das hat sich da jetzt fest gefressen. Man könnte es positiv sehen und sich auf den "Kein erster Schnitt"-Teil konzentrieren, trotzdem ist da Angst. Klar, jetzt wird meine Magenwand nicht mehr durchbrechen, aber es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ich abnehme. Wenn ich könnte, würde ich jetzt heulen, aber meine Schwester sitzt neben mir und ich will ein Vorbild sein. Ein richtiges Vorbild, das nicht einfach zusammenbricht, während es am Laptop sitzt, schreibt und nebenher die KCA laufen lässt, nur, weil es auf eines seiner größten Stars wartet und sich dementsprechend freuen sollte. Also reiße ich mich zusammen und hoffe, dass mein Dauerlächeln sich positiv auf mein Gehirn auswirkt.
Hinzukommt, dass ich Angst habe, dass meine Füße abfrieren. Egal wie sehr ich schwitze, meine Füße sind immer kalt und fast immer (wenn ich drauf gucke) blau. Ich will nicht, dass meine Füße abfrieren!

Irgendwie, hast du, Lia, recht. Oh Gott, es tut mir alles so leid. Und mit "alles" meine ich auch alles, was mein essgestörtes Verhalten betrifft.

Und sorry, dass ich die ganze Zeit jetzt irgendwelche Bilder in meine Posts einbaue, aber das macht total viel Spaß, hahaha.

Who's in control now?

Samstag, 29. März 2014

Herzmensch

29.03.14

Gewicht: 37,5
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: 162
Verbrannte Kalorien: 207
Restliche Kalorien: 0

Zugenommen, wusste ich ja, aber...800 Gramm!? Das war dann doch etwas heftig. Ich hab dann nur abends was gegessen, den Rest des Tages habe ich mit meinem Bioprojekt verbracht und habe nicht mal gemerkt, dass ich Hunger habe. Erst, als meine Mutter meinte: "Wir essen jetzt was." Und das ist okay so, denke ich.

Ich wurde gefragt, ob ich lieber abnehmen oder zunehmen will. Wenn ich ehrlich bin: Beides. Ich bin weder Kopf- noch Bauchmensch, eher bin einer ein Herzmensch, aber mein Herz ist genauso unentschlossen, ob
Bauch oder Kopf stärker ist. Ein Teil in mir sagt, dass intelligent und besser ist, auf meinen Bauch zu hören, der andere Teil sagt, dass es doch viel wichtiger ist, ob man sich selbst mag und nicht, ob es andere tun. Es ist ein innerlicher Kampf. Mir wird oft gesagt, ich sei intelligent, aber wenn ich es wirklich wäre, würde ich dann hungern? Würde ich dann der Pro-Kopf-Stimme bzw. der Anti-Bauch-Stimme überhaupt eine Chance lassen? Wohl kaum. Oder? Wenn dieser innerliche Disput so weitergeht, werden meine Tage wahrscheinlich in nächster Zeit so aussehen: Essen, essen, essen. Hungern, hungern, hungern. Essen, essen, essen. usw. Und das ist ja auch nicht wirklich besonders schonend für meinen Körper, richtig? Ich will meine Tage nicht planen oder sonst was. Ich denke, ich werde es einfach auf mich zukommen lassen. Oder irgendwie so.

Erinnert ihr euch noch daran, als ich davon erzählt habe, dass ich das Gefühl hatte, mein Herz würde unregelmäßig schlagen? Das hatte sich wieder gelegt - bis jetzt. Den ganzen Tag lang hatte ich immer wieder das Gefühl, mein Herz würde verrückt spielen, zusammen mit meinem Gleichgewichtssinn, schwindelig war mir nämlich auch. Das sollte vielleicht der Punkt sein, an dem ich sage: Stop. Bis hier und nicht weiter. Aber so ist es nicht. Es hört sich krank an  ist krank, ich weiß, aber irgendwie scheint mich das anzuspornen. Mir fällt dazu ein Satz aus einer Dokumentation über Essstörungen ein: Ich steh auf das Extreme. Wenn andere ins Bett gehen, mach ich noch Sport, bis mir schwindelig wird. Man sollte meinen, dass mich sowas triggern würde und vielleicht tut es das auch, aber das macht nichts, denn mich triggert eigentlich alles. Davon abgesehen hat er (es war ein Typ, der das in der Doku sagte) nur das gesagt, was ich denke/tue. Also von daher ist es egal, ob mich sowas "triggert" oder nicht.

Freitag, 28. März 2014

Fragile Knochen


28.03.14

Gewicht: 36,7
BMI: 15,1
Eingenommene Kalorien: Refeed-Day, hab versucht, nicht zu sehr an die Kalorien zu denken, überschlagen hab ich's trotzdem ganz grob. Bin auf 1000-1100 kcal gekommen, sicher bin ich mir nicht.
Verbrannte Kalorien: 617
Restliche Kalorien: -

(Grün markierter Teil ist voller Fangirling. Tut mir leid.)

Naja, wenigstens hab ich nicht zugenommen. Das sind meine Gedanken, als ich nach dem Wiegen die Treppen hoch- und in mein Zimmer gehen. Oh nein. Ist mein nächster Gedanke, als ich den Schrank öffne und sage dann vollkommen resigniert in das "Innenleben" meines Schrankes: Scheiße! Danke Stoffwechsel, du mich auch. Also will ich erst Fasten, aber da es wahrscheinlich nichts gebracht hätte, hab ich einen Refeed-Day eingelegt. Hoffentlich bringt das auch was, im Gegensatz zum Fressanfall gestern (und immer noch frage ich mich: Warum zur Hölle hat der nichts gebracht?!) und wenn das nicht funktioniert, weiß ich leider nicht weiter.

Ihre Beine waren genauso
dünn....
In der Mensa treffe ich auf ein Mädchen, das ohne Zweifel magersüchtig ist. Selbst wenn sie ihr Essen erbrechen sollte, glaube ich kaum, dass ihr BMI über 17,5 (oder war es 18,5?) liegt und somit würde sie jeder Arzt als anorektisch "abstempeln". Dünne Beine. Es gibt kein Sieh mal, die schönen Beine in meinem Kopf. Nur ein Deine Beine könnten auch so dünn sein, wenn du nicht so viel fressen würdest. Sieh dir deine Beine an. So fett. Los, kipp die Cola runter, hopp hopp! Ich beobachte das Mädchen verstohlen und taufe sie heimlich Lisa. Lisa kauft sich nichts zu essen. Es überrascht mich nicht. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube, ein Lächeln huscht kurz über ihr Gesicht.
Als es klingelt läuft sie mit ihren Freunden vor mir. Ihre Beine scheinen ein bisschen nach innen gedreht und für einen kurzen Moment wird es so, als würden sie nach innen wegknicken. Ich laufe hinter ihr, würde sie also auffangen können. Einen Augenblick lang überlege ich, sie anzusprechen, mich ihr anzuvertrauen. Aber ich weiß, wie seltsam das rüberkommt. Also lass ich es.
Vermutlich hätte mich das abschrecken sollen. Hat es aber nicht. Es war aber auch keine...Sehnsucht, so zu sein. Nur so ein Das könntest du sein-Denken. Mehr nicht.

Als ich meiner Mutter davon erzähle (natürlich lasse ich den Teil mit den Gedanken weg), wirft meine Schwester ein "Warum macht man sowas überhaupt?" ein. "Das ist 'ne Krankheit. Da setzt der Verstand aus.", sagt meine Mutter. Ich fühle mich irgendwie angegriffen, auch, wenn sie recht hat. Der Verstand setzt bei dem Scheiß eben aus und irgendwas anderes im Kopf übernimmt seine Rolle. So einfach ist das.

Ich vermisse dich. Ich starre auf die Nachricht. Wann habe ich das letzte Mal ein Gespräch mit "Ich vermisse dich" angefangen? Noch nie. Traurig. Warum kann ich nicht einfach zugeben, dass ich vermisse? Weil ich Angst habe. Angst, dass dieser Mensch plötzlich wieder in meinem Leben eine Rolle spielt, aber nichts mehr so ist, wie vorher. Ich brauche die Vergangenheit. Mehr als alles andere. Es klingt dumm und naiv, aber so ist es nun mal. Die Nachricht vom Kontakt "Bugs Bunny ♥♥♥", wie ich sie eingespeichert habe, lautet: Ich vermisse dich auch ein wenig. Ein wenig. Ein wenig. Ein wenig. Autsch. Ich habe absichtlich das total. Meine Fresse, ich vermisse ja echt viel und oft, aber ich glaube, es ist lange her, dass ich so stark vermisst habe! weggelassen, weil es mir falsch vorkam. Zu übertrieben. Zu unglaubwürdig. Und sie vermisst mich nur ein wenig. Wenigstens ist sie positiv denkend geworden. Immerhin etwas.
Von "Bugs Bunny" wandern meine Gedanken zu Souli. Sollte ich ihr auch schreiben? Sollte ich riskieren, die Vergangenheit in meine Gegenwart zu lassen?
 Was würde der Doctor sagen? Der Doctor würde irgendwas von Zeitkontinuum oder so schwafeln und das Ganze wäre erledigt. Aber es gibt den Doctor nicht. Weder Nine, noch Ten, noch Eleven. Es sind nur Schauspieler. Mehr nicht.
Ich entscheide mich dagegen. Es geht nicht. Souli gehört nicht mehr in die Gegenwart, verdammt. Aber warum beobachte ich immer noch heimlich ihren Status, ihr "Zuletzt online" und "online", ihren Profilbild-Wechsel? Weil ich zu sehr an die Vergangenheit klammere. Es ist falsch, ich weiß, aber irgendwas in mir hofft, dass es nur ein Traum ist. Immerhin gibt es genug Momente, in denen sich das alles so surreal anfühlt. Also...warum nicht?

Ich stehe vorm Spiegel. Betaste meine Knie. Knochig. Betaste meine Ellenbogen. Knochig. Schmerzend. Betaste meine Hüften. Langsam wird auch sie knochig und sogar sichtbar. Betaste meine Rippen. Ich spüre sie. Unter der Haut und einer kleinen Schicht Fett. Aber sehen kann ich sie nicht. Betaste meine Handgelenke. Knochig. Betaste mein Gesicht. Weich. Keine Knochen. Genau wie mein Hals.
Ganz nebenbei: Weiß jemand, aus welchem Film/welcher Serie
das ist? Ich suche schon seit Monaten danach!
Ich erinnere mich daran, wie K. mir in der Pause zeigen wollte, wie man Menschen auf der Straße verwirrt. "Lauf mal ganz normal." Ich laufe normal. Plötzlich rempelt sie mich von hinten an. Ich stoße nach vorne, mein Nacken knickt ein. Ich bekomme Angst, als ich ihn knacken höre. Was, wenn er bricht!? Nein, nichts passiert. Nur Schmerzen. "Alter, geht's noch? Meine Knochen sind am Arsch, weißte doch!", beschwere ich mich und reibe meinen Nacken. Anscheinend hat sie das wieder verdrängt. Sie lacht. "Du bist am Arsch!" Ich lache mit. Ausnahmsweise nehme ich es nicht ernst, nicht persönlich. Ich kenne K.s Sprüche, weiß, dass Fuck. Knochen werden brüchig. Um meinen Kiefer mache ich mir nach ein paar Minuten keine Gedanken mehr, aber dafür kreisen sie umso mehr um meinen Nacken. Er tut weh, knackt, wenn ich ihn (zu sehr) bewege. Den ganzen Tag lang habe ich Angst, dass er bricht und von meinem Kopf runterrollt. Dabei sollte man meinen, dass das (")Fett(") meines Halses meine Nackenwirbel stützen. Aber na ja.
Ich starre immer noch in den Spiegel. Ich spüre meine Knochen, sehe sie aber nicht. Ist es das, was die Essstörung so gefährlich macht?
sie das zu jedem sagt. Und trotzdem weiß ich, dass sie recht hat. ich - oder besser gesagt mein Körper und meine Psyche - sind vollkommen am Arsch. Vielleicht sollte ich das nicht so schreiben, anders ausdrücken, aber warum sollte ich? Es ist doch so. Plötzlich knackt und knirscht mein Kiefer.

Wir sind heute Nachmittag spazieren. Als wir dann geparkt haben und ich aussteigen will, geht es plötzlich nicht. Meine Beine wollen sich nicht bewegen. Irgendwie krieg ich es trotzdem hin. Anfangs hab ich Angst, dass ich vielleicht einknicke und meine Beine - trotz des vielen Essens, was ist nur los mit mir!? - nachgeben, aber nichts passiert. Im Gegenteil, nach ein paar Minuten fühle ich mich...stark. Ja, ich fühle mich wirklich stark. Soweit sich mit eben stark fühlen kann, wenn man Angst hat, dass einem jeden Moment das Genick unter der Last vom eigenen gedankenschweren Kopf wegbricht.

Donnerstag, 27. März 2014

Fressanfall


27.03.14

Gewicht: 36,7
BMI: 15,1
Eingenommene Kalorien: Fressanfall. Wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, nachdem ich erst 41 Stunden gehungert und anschließend fast den ganzen Tag nichts gegessen hatte.
Verbrannte Kalorien: 512
Restliche Kalorien: -

Heute hab ich in Spanisch geheult. Und warum hab ich damit angefangen? 3-4 im Test. Der Auslöser war eine gottverdammte, lächerliche drei bis vier. Aber die Ursache dafür war eigentlich nur eines: Du hast nur 41 Stunden gehungert. Du hast nicht abgenommen. Versagerin. Und dann hast du beim Test versagt. Gott, ist das erniedrigend. Ja, so war das und dann hab ich geheult.
Wisst ihr, wenn ich etwas hasse, dann ist es die Frage "Ist alles okay?", wenn man heult. Ja klar ist alles gut. Man heult aus Langeweile. Was denn sonst? Aber das hat sie getan. Und dann hat sie mich rausgeschickt, um 10 oder 15 Minuten später - nachdem der Lehrer für Suchtprävention (es war reiner Zufall) erst wissen wollte, was los ist und dann schließlich in mein Klassenzimmer ging, um K. (auf meinen Wunsch hin), zu mir schicken - raus und entschuldigte sich. "Ich hab dich total vergessen", meinte. Ich hab dich total vergessen? Oh ja, wie nett, danke, das kann ich gebrauchen. Danach kam K. und redete mit mir. Sätze wie "Ritzt du dich?", "Weißt du, das größte Problem ist eigentlich, dass ich Angst hab, dass meine Schwester auch mit dem Scheiß anfängt. Ich meine, ich bin so 'ne Art Vorbild. Es gibt zwei Optionen: Entweder schrecke ich sie total ab oder sie fängt auch an..." und "Na ja, ich mein, du kannst net immer nur Cola Zero oder Wasser trinken, nur, weil da keine Kalorien drinne sind."
Außerdem meinte sie, dass ich mir Hilfe suchen soll (sie hat ja recht, ich weiß!) und das ich ja immerhin 2 Schritte erfüllt hatte: 1. Mir mein abnormales Verhalten selbst eingestanden zu haben und 2. mit Leuten darüber geredet habe. Jetzt müsste ich nur noch den Mumm für 'ne Therapie aufbringen. Dazu müsste ich allerdings mit meiner Mutter reden. Und das will ich nicht. Zumindest jetzt nicht. Nicht nachdem der Tag heute so absolut beschissen war.
Aber vielleicht hab ich ja Glück und hab ich durch den Fressanfall a) mein Stoffwechsel wieder ein bisschen Schwung gebracht und b) doch abgenommen. Werde ich ja dann morgen sehen. Aber na ja.

Dann musste ich heute in die Kirche. Vorbeter. (Bin ja bei den Ministranten und ein Vorbeter ist jemand, der direkt neben dem Pfarrer steht, eventuell Texte hält etc. Das machen für gewöhnlich nur die älteren.) "Jetzt gehörst du zu den Großen!" Irgendwie gefällt mir der Satz. Irgendwie macht er mir Angst.
Während dem Gottesdienst denke ich die ganze Zeit darüber nach. Eine Seite will erwachsen werden und "zu den Großen gehören", denn das bedeutet, alleine zu wohnen und das Essen kaufen, was man will. Die andere Seite will nicht erwachsen werden, sich am liebsten in die Arme von Mama (egal ob jetzt von C. (die mich ja immer wieder als ihr "Adoptivkind" bezeichnet und mich vor allem beschützen will) oder von meiner "echten" Mutter) flüchten und nicht wachsen, für immer ein Kind bleiben, nichts von Dingen wie Magersucht, psychischem Schmerz und "schwerwiegenden" Problemen wissen.
Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort und so wird meine Seele gesund. Jaaa, natüüüürlich. Wo ist sie denn, meine gesunde Seele, hm? Mein gedanklicher Sarkasmus wird durch einen plötzlichen Schwindelanfall - trotz Fressanfalls!? - verstärkt. Na wunderbar.
Hinzu kam, dass ich immer wieder kurz vorm Heulen war und wenn das so nicht aufhört, heul ich morgen in der Schule wieder. Sollte es passieren und dann auch noch in Mathe, werde ich es einfach meiner Lehrerin erzählen. Wenn nicht, dann nicht. Ich will spontan sein. Ja. Hoffentlich bring ich auch genug Mut auf, den Satz "Ich hab Magersucht" über die Lippen zu bringen. Hab ich schon gefühlte 1000 Mal nicht hinbekommen. Hm.

Mittwoch, 26. März 2014

41. 1. 2.2. 7. 48. Versagt.


26.03.14

Gewicht: 36,7
BMI: 15,1
Eingenommene Kalorien: 105
Verbrannte Kalorien: 617
Restliche Kalorien: 0

Was tust du da!? Leg es weg. Leg es weg! LEG ES WEG! Ich stoße die Luft aus. Warum wird die Stimme nur so schrill und laut? 41 Stunden. Halt wenigstens noch 7 Stunden durch. HÖR AUF DAMIT! Augen zu und durch. Rein damit. Ich schmecke nicht nur die Nudeln mit Soße auf meiner Zunge, sondern auch den Hass. Das Versagen. Die Wut. Der schwindende Stolz. Das schwindende Glücksgefühl. Das schwindende Gefühl, dass eine Art "High"-Zustandes zu sein scheint. All das ist weg. Mit einem einzigen Bissen. Darauf folgt eine Welle von Hass, Wut, Traurigkeit...kurz gefasst: Eine Welle von allen negativen Gefühlen. Als wäre das nicht schlimm genug, flüstert die Stimme mir immer mehr Zahlen in den Kopf: 1 Kilo. 2.2 lbs. 41 Stunden erreicht. 7 Stunden und du hättest 2 Tage ohne Essen durchgestanden. Dann eben morgen. Aber denk dran: 1 Kilo. 2.2 lbs. Verdammt. Und jetzt ist die Angst noch größer, dass ich zugenommen hab.
Jaja blabla Recovery. Ich schaff's (zurzeit) nicht, tut mir leid. Ich versuch's in ein paar Wochen nochmal. Versprochen. Wie ich mich kenne, werde ich daran "arbeiten", die 48 Fasten-Stunden zu erreichen. Und dann arbeite ich an den 72 Stunden. Ich will nur einmal - ganz Cassie-Ainsworth-like - "I didn't eat for three days so I could be lovely" sagen können. Auch das ist krank. Oh Gott. Das soll aufhören. Aber dazu muss ich essen. Das will ich auch nicht. Teufelskreis ahoi. Was mach ich jetzt?
Außerdem denke ich darüber nach, mit meiner Mathelehrerin darüber zu reden. Über mein Essproblem, meine ich. Ich glaube nämlich, dass sie auch davon betroffen ist/war. Rein figurtechnisch würde es hinhauen. Einerseits motiviert sie mich, andererseits triggert sie. Und einfach mal angenommen, sie ist "gesund" (immerhin besteht immer ein Rückfallrisiko) - was ist, wenn ich sie triggere? Nicht mal unbedingt wegen meinen Zielen, sondern einfach ganz allgemein. Mir wird ständig gesagt, dass ich triggere. Wenn ich mir ausmale, dass sie meinetwegen rückfällig werden würde (oder ich sie noch weiter runterziehe, sollte sie noch drinstecken)...damit würde ich nicht klar kommen. Ich bin gerade so verunsichert, dass ich lieber euch frage, was ihr tun würdet?

Dienstag, 25. März 2014

Ist dir das eigentlich unangenehm?


25.03.14

Gewicht: 37,7
BMI: 15,5
Eingenommene Kalorien: 0
Verbrannte Kalorien: 0 (ich zähle ja erst die verbrannten Kalorien, sobald ich gegessen hab)
Restliche Kalorien: 0

Irgendwie hab ich es total verpennt, euch das zu erzählen, also hol ich das nach.
Gestern hat K. mich gefragt, ob mir das mit dem Portfolio in Kunst nicht unangenehm ist. Einfach so. Völlig zusammenhangslos. Aber gut.

Joa. Ich mein, jetzt ist es ja eh egal, ob's jetzt jeder weiß oder nicht. Ist eh zu spät.
Und ist es dir unangenehm, auf 's Thema angesprochen zu werden?
Kommt drauf an.
Worauf?
Wer fragt und wie ich gelaunt bin.
Und ist es dir bei mir unangenehm?
Nö, nicht wirklich. Ich mein, du isst ja eh alles, find ich gut und wenn du weißt, warum ich nichts ess und für dich mehr übrig bleibt, ist das ja auch irgendwie für dich gut, ne?

Im Großen und Ganzen hab ich mich locker gemacht oder zumindest versucht und so getan, als wär's mir egal. Währenddessen hat jedoch immer wieder mein Kopf Achtunddreißig. Achtunddreißig. Achtunddreißig. geschrien hat. Also war's das wohl mit "Niemand spricht mich drauf an, tut so, als wäre nichts oder hat es vielleicht sogar vergessen". Aber das macht nichts. Es kamen keine wirklich unangenehmen Fragen und das ist okay so.

Nichts gegessen. Ich wollte essen. Wirklich. Aber irgendwie hab ich nichts runter bekommen. Irgendwie hat mir das Telefonat und das Treffen morgen zusammen mit der 38 auf der Waage von gestern auf den Magen geschlagen, auch, wenn ich 300 Gramm abgenommen habe. Kommt mir trotzdem noch viel zu viel vor. Davon abgesehen hat sich ein Gedanke in mein Gehirn eingefressen: Morgen wiegst du höchstens 37 kg. Und das sollte machbar sein, durch's nicht essen. Oder so. Keine Ahnung. Angst habe ich trotzdem, dass ich morgen nicht 37,0 (oder weniger), sondern 37,x auf der Waage stehen habe.
 So wird das nie was mit der Recovery. Verdammt.

Montag, 24. März 2014

Gott, ist das krank.


24.03.14

Gewicht: 38,0
BMI: 15,6
Eingenommene Kalorien: 350
Verbrannte Kalorien: 519
Restliche Kalorien: 0

38 Kilo. Acht-Und-Dreißig-Kilo. Ein halbes Kilo mehr und ich hab mein Höchstgewicht erreicht. Die Stimme in meinem Kopf schreit immer wieder Los, hungern! Bevor du mit der "Recovery" beginnst, solltest du zumindest deine 35 Kilo erreicht haben! Klar, du wirst wieder deine widerlichen 38 Kilo und sogar noch mehr auf den Rippen haben, aber hey, zumindest eines deiner Ziele solltest du erreicht haben! Es ist sinnlos, ich weiß. Trotzdem. Irgendwie ist die Stimme zurzeit zu laut, um ihr zu widersprechen. Ignorieren wir die Tatsache, dass ich eigentlich nur gesund werden will, weil ich nicht will, dass meiner Mutter das Herz gebrochen wird, auch, wenn es wahrscheinlich doch so weit kommen wird.
M. hat vorhin angerufen. Erst hat mein Herz angefangen, Achterbahn zu fahren und ich habe mir einen abgegrinst. Bis mir die Zahl auf der Waage eingefallen ist. Hässlich. Fett. Dumm. Immer wieder diese Worte in meinem Kopf, während ich verzückt höre, dass ich ihn - und die anderen, aber die sind bei der Gruppenstunde ja diesbezüglich "nebensächlich" (ich hasse mich dafür, dass ich das so abwertend klingen lasse, igitt) - am Mittwoch 2.45 Stunden früher treffe - und wahrscheinlich auch länger, ich werde wahrscheinlich durchdrehen (ob jetzt vor "Trauer" oder Wut oder Liebe oder allem zusammen weiß ich nicht, aber ist ja eigentlich auch egal), aber was soll's - lassen mich traurig werden. Warum ausgerechnet jetzt? Warum nicht letzte Woche? Warum nicht von Donnerstag auf Freitag? Dann hätte ich mehr Zeit gehabt. Bis jetzt ist mein von der Stimme geplant, dass morgen gefastet wird, dass ich zumindest diese 38 vorne weg hab. Aber wie ich mich kenne, wird das nicht hinhauen, dann werde ich zunehmen, mich noch mehr hassen und mich vielleicht nicht zum Treffen trauen. Oder mich hin zwingen, weil ich mich so sehr schäme. Verdammt. Allerdings...ich hab bis jetzt auch immer recht positiv denken können, vielleicht schaff ich das ja auch.
Na ja. Auf jeden Fall fühle ich mich seit diesem Telefonat unglaublich einsam. Es fühlte sich schon während dem Gespräch an, als würde sich langsam, aber sicher und fest, eine Seifenblase - aus Panzerglas - um mich bilden. Ich kann Menschen hören, sogar sehen (außer beim Telefonieren), aber nicht anfassen. Seine Stimme, die ja generell eher leise ist, schien mir noch leiser, weit(er) weg und plötzlich packte mich eine Welle von Selbsthass und Einsamkeit. Ich hatte einen dieser schwachen Momente und war kurz davor, zu sagen "Hör zu, seit ein ein halb Jahren bin ich jetzt in dich verliebt und ich hasse mich. Tut mir leid" und aufzulegen. Gott sei Dank hab ich es nicht getan. Wie peinlich wäre das denn bitte? Na ja, wie auch immer, ich sitze immer noch in dieser Blase fest, nehme Dinge entweder fast gar nicht oder überdeutlich wahr. Wärme prallt noch mehr an mir, Kälte beißt sich noch an in meine Haut fest.

Mir ist gerade einem "meiner Mädchen" gegenüber rausgerutscht, dass ich früher oder später ja doch "an Mangelernährung verrecke" (ich hab gerade nur eine Depri-Phase, macht euch bloß keine Sorgen!) und daraufhin meinte sie, dass sie mich nicht verlieren will, dass sie im letzten halben Jahr 2 wichtige Menschen und ihren Hund verloren hat und sie noch einen Verlust nicht verkraften würde. "Du wirst nicht mich verlieren. Ich werde dich verlieren.", war meine Antwort und nach einem Widerspruch, kam von meiner Seite, dass ich sie irgendwann - bewusst oder unbewusst - so sehr zerstören werde, dass sie mich loslassen muss. Krank, ich weiß. Aber ich brauche das irgendwie. Es liegt nicht daran, dass ich einen Menschen (einem Menschen das Leben) zerstören will/muss, nein, es geht mir eher um diesen seelischen Schmerz. Irgendwie bin ich total "süchtig" danach, psychisch verletzt zu werden. Also, nicht direkt, aber...Gott, ist das krank. Was ist nur falsch mit mir!? Ich meine, vielleicht sind diese "Ich bin fett"-Gedanken "normal" (Ich meine...denkt das nicht jeder mal?), aber "Ich brauche psychischen Schmerz, ich muss jemanden zerstören, damit ich von Schuldgefühlen zerfressen und von dieser Person verlassen/losgelassen/weggestoßen werde. Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: Gott, ist das krank.

Sonntag, 23. März 2014

Ironie

23.03.14

Gewicht: 36,9
BMI: 15,2
Eingenommene Kalorien: 943
Verbrannte Kalorien: 1006
Restliche Kalorien:


Welche Ironie, dass es bei Essstörungen so oft um Kontrolle geht, wir aber letzten Endes genau das verlieren: Kontrolle. - Genau das habe ich heute gedacht, als ich auf der Waage stand und die 36,9 gesehen habe. 36,9 trotz des vielen Essens. Ich bin froh darüber. Dennoch wollte ich heute mehr essen, weil ich ja trotzdem wieder gesund werden will. Und noch will ich es alleine versuchen. Also hab ich heute fast eine ganze Tüte Chips gegessen. Ich weiß, dass das 'ne Mono-Diät ist, aber vielleicht nehme ich ja trotzdem zu. Einerseits wäre das toll, andererseits auch nicht. Keine Ahnung. Muss mich noch entscheiden. 
Aber jetzt muss ich nur noch einen geeigneten Zeitpunkt finden, meiner Mutter davon zu erzählen. Das wird verdammt schwer. Wann und wie genau macht man sowas!?
Irgendwie gibt's nicht soo viel zu erzählen, deswegen ist der Post so kurz, tut mir leid.

Samstag, 22. März 2014

Ja. Nein. Keine Ahnung. Verwirrung.


22.03.14

Gewicht: 37,6
BMI: 15,5
Eingenommene Kalorien: 601
Verbrannte Kalorien: 1230
Restliche Kalorien: 0

Alles in mir schreit. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Ja. Nein. Keine Ahnung Ist die Antwort irgendwann. "Komm schon, du kannst das. Es muss doch ein Wink mit 'nem ganzen Zaun sein, dass Lia erst diesen Recovery-Blog gefunden, dann es diesen "Meine Klasse weiß es"-Vorfall gegeben, dein gesunder Verstand solche Gedanken und jetzt Calla noch so einen Eintrag geschrieben hat." Ja. Ja, ich denke wirklich darüber nach, wieder ein normales Essverhalten an den Tag zu legen. Oder es zumindest zu versuchen. Du weißt genau, dass das nur wieder ein Momentgedanke ist. War das nicht schon in den Ferien so? Als du "Refeed-Ferien" hattest? Als du immer wieder darüber nachgedacht hast, das Hungern Hungern sein lassen? Um niemandem (mehr) zu schaden? Als dir der Gedanke, wie deine Mutter sich Vorwürfe macht, das Herz gebrochen hat? "Wink mit 'nem Zaun". Ja klar. Wer's glaubt. Nein. Nein, ich will nicht alles wahllos in mich reinfressen, nur, weil ich jetzt "Recovery mache" (heißt das so?). So funktioniert das doch nicht. Wie heißt es in den Dokus immer? "Sie/Er muss(te) das Essen erst wieder neu lernen." Reinfressen bedeutet doch nicht "neu essen lernen", oder? Und deswegen denke ich darüber nach, meiner Mutter alles zu erzählen. Es wird ihr das Herz brechen. Ich weiß. Aber es wird ihr so oder so das Herz brechen, wenn sie davon erfährt. Okay, also...Lass ich es. Ich sag es ihr nicht. Ich schaff das irgendwie alleine. Muss ich ja. Die Frage ist nur: Wie macht man das? Diese Stimme im Kopf dämpfen? 'Früher' hätte ich gesagt: "Essen", aber inzwischen weiß ich, dass es das nur schlimmer macht. Im Grunde genommen hilft zum Böse-Stimmen-Dämpfen nur eines: Hungern. Aber so werde ich ja nicht wieder ein normales Essverhalten erlangen. Mir war bewusst, dass es schwer wird, aber diese Unentschlossenheit, was ich genau will...wird es dadurch schwerer? Ich meine, sinnvoll wäre es ja, aber...ach, keine Ahnung. Ich bin zu verwirrt.

Ich hab auf jeden Fall mehr als mein eigentliches Limit gegessen, um der "Ja"-Stimme eine Chance zu geben, aber die "Nein"-Stimme hat mich dann doch zum Sport getrieben. Ich denke, dass das vorerst so bleiben wird. Und vielleicht nehme ich ja durch's mehr Essen doch noch ab (was ich natürlich gut finden würde, aber ich denke, ich werde es irgendwann akzeptieren müssen können, dass ich dadurch zunehme. Das ist ja auch der Sinn davon, in gewisser Weise), zumindest am Anfang. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht genau, ob ich mich auf die kommende Zeit freuen oder Angst haben soll. Angst vor morgen hab ich. Höhere Zahl und so. Kennt man ja.

Freitag, 21. März 2014

Wasser hat keine Kalorien!


21.03.14

Gewicht: Hab irgendwie immer noch meine Tage...?
BMI: -
Eingenommene Kalorien: 376
Verbrannte Kalorien: 414
Restliche Kalorien: 0

Wasser hat Kalorien. Wasser hat Kalorien. Wasser hat Kalorien. Wasser hat keine Kalorien. Wasser hat Kalorien. Wasser hat Kalorien. Wasser hat Kalorien. Wasser hat keine Kalorien, verdammt, warum denk ich sowas!? Mir ist schwindlig. Diese "Wasser hat keine Kalorien"-Mantra hat sich so sehr in mein Gehirn eingebrannt, dass ich in der Schule nicht nur nicht gegessen, sondern auch nicht getrunken habe. Zu Hause habe ich dann aber doch getrunken, weil mir so schwindlig war. Danach ging's mir besser.
Apropos Schule. Keine Blicke. Keine Fragen. Einerseits beruhigt mich das. Alle tun so, als wäre nichts. Das ist gut. Allerdings könnten sie ja auch die ganze Zeit gelästert haben. Und selbst wenn sie heute nicht gelästert haben - wer sagt denn, dass sie nicht schon gestern gelästert haben? Ich sollte das Thema abhaken, aber je mehr ich es versuche, umso stärker werden die Gedanken. Aber gut, dann werde ich mich eben damit abfinden müssen.
Dadurch, dass ich gestern von halb 7 bis halb 12 geschlafen hab, war ich bis 2 Uhr wach und konnte mir damit für alle möglichen Fragen meiner Klassenkameraden alle Versionen irgendwelcher Antworten überlegen. Von heulend bis ignorant bis hin zu einem Wutausbruch. Alle möglichen Dinge sind mir eingefallen. Auch Dinge wie "Wisst ihr eigentlich, wie es ist, wenn dein Kopf schreit, dass du die Cola Zero nicht trinken sollst, weil 100 ml knapp 0,25 Kalorien haben und zwei 200 ml Gläser ungefähr eine Kalorien haben? Wisst ihr, wie es ist, dass man sich fragt, wie krank man sein muss, dass einem so eine winzige lächerliche Kalorie so zu schaffen macht? Wisst, wie es ist, wenn man heult, weil man 100 Gramm zugenommen oder "zu viel gegessen" hat? Ich hab mal beim Mittagessen angefangen zu heulen, weil ich das nicht essen wollte und hab meiner Mutter was von Schulstress erzählt. Nein? Dann haltet die Fresse, okay?"  habe ich mir zurecht gelegt. Einmal in der Heul-Version, einmal in der Schrei-Version und einmal in der Bestimmt-aber-ruhig-Version. Krank, ich weiß, vor allem, weil ich mir wirklich krasse Situationen rausgesucht, um zu zeigen, dass sowas ernst ist. Denn so, wie ich meine Klasse kenne, wird sie alles wieder ins Lächerliche ziehen.

Dann sind da noch ein paar Dinge, die ich sagen will, einfach, weil ich - warum auch immer - will, dass ihr es wisst (vielleicht, um Aufmerksamkeit oder so bekommen. Keine Ahnung, was da in meinem Unterbewusstsein vor sich geht).
Ich hab doch als Höchstgewicht "~38,5 kg" stehen, richtig? Das ist nicht nur seit meinem gestörten Verhalten so. Nein. Es ist mein Höchstgewicht, seitdem ich auf dieser Erde bin. Glaubt es oder glaubt es nicht, es ist die Wahrheit, so unglaubwürdig es auch klingt.
Dann will ich (nochmal) etwas zum Thema "Pro Ana" loswerden. Irgendwie beneide ich diese Pro-Ana-Mädchen. Nicht, weil sie "diszipliniert" und "unterstützend" oder irgendwie sowas sind. Nein. Sondern, weil sie 'Ana' als Freundin bezeichnen. Freundinnen sind - eigentlich - nett. Und deswegen beneide ich sie. 'Ana' muss in ihrem Kopf ja wirklich nett sein. "Meine" 'Ana' beleidigt mich immer, stellt mich als dumm, fett und/oder als Hure oder sonst was dar, was wirklich alles andere als freundlich oder liebevoll ist. Das war's ehrlich gesagt auch schon.

Ich liebe das Zeug jetzt schon total,
haha
Eigentlich mache ich ja dieses "Safe Food" und/oder "Ich will euch [irgendein Essen] empfehlen" nicht, weil ich dazu meine Mutter ausfragen müsste (Woher? Wie viel gekostet? etc.) und das einfach zu auffällig ist, aber es hat sich eben die Gelegenheit ergeben. Ich hab eben "Mousse au Chocolat" in unserem Gefühl gefunden. Ein Becher hat 60g und - was mich total überrascht hat - 97 kcal. "Das ist lecker. Ich würde ja noch eins essen, aber...", hab ich gesagt und meine Mutter hat mich grinsend mit "Keine mehr da?" unterbrochen. "Nein. So verfressen bin ich dann auch nicht. Ich will nur noch welche für morgen und übermorgen haben" Und schon sagte meine Mutter, dass sie das beim Lidl gekauft hatte, sie aber nicht wüsste, ob es das da jetzt immer gibt oder ob das nur 'ne Aktion ist (Bitte lass es keine Aktion sein!).


Ich habe in letzter Zeit solche Kopfschmerzen, bin so verwirrt und unkonzentriert, dass ich gezielt bestimmte Blogs suche und "nur" deren Einträge suche, aber manchmal nicht mal zum Kommentieren komme, weil ich die Einträge ein paar Mal lesen müsste, um bloß nichts zu vergessen, zu dem ich etwas sagen wollte/sollte/könnte. Ich arbeite daran, schlucke diese Konzentrationspillen (nein, nichts, was rezeptpflichtig ist oder abhängig macht) und versuche mein Bestes. Deswegen schreibe ich in letzter Zeit auch nur eher kurze Kommentare - wenn überhaupt - und antworte noch kürzer. Dafür wollte ich mich an dieser Stelle entschuldigen.

Donnerstag, 20. März 2014

Krank


20.03.14

Gewicht: -
BMI: -
Eingenommene Kalorien: 200
Verbrannte Kalorien: 402
Restliche Kalorien: 0

Hatte ich nicht gestern nicht noch erwähnt, dass ich eine Menge dafür tun würde, nicht in die Schule zu müssen? Ich musste nichts tun. Ich habe zwar lange genug geschlafen (und dementsprechend nicht die Nacht durchgemacht), aber als ich dann morgens gegen 6 aufgewacht bin, war mir so unglaublich übel, dass ich fast gebrochen habe. Das hab ich auch so meiner Mutter erzählt und durfte ohne Diskussion zu Hause bleiben. Ich bin wieder in mein Zimmer und hab geschlafen. 5 Stunden lang. (Und das erste was ich dachte, als ich das festgestellt hab? Schlaf ist so ein wunderbarer Fatburner und das brauch ich ja jetzt, wo ich doch so einen Tage-Fressdrang hatte und jetzt bestimmte gefühlte 8 Tonnen mehr wiege. 5 Stunden Schlaf verbrennt 255 Kalorien. Gott, hab ich mich danach dafür geschämt. Wie kann man nur so krank denken!?) Als ich runtergekommen bin, hat meine Mutter mir ohne zu fragen ein Toast getoastet und es mir in die Hand gedrückt. Was ich gesehen habe? Ein Toast mit einer fetten 65 drauf. Danke auch. Aber nicht nur die imaginäre "65" auf dem Toast hat mir irgendwie...Sorgen gemacht. Nein. Das Toast kam mir gigantisch vor. Groß. Viel zu groß. Viel zu groß. Gegessen hab ich trotzdem. Und vielleicht bilde ich mir das ein, aber ich glaube, ich habe es regelrecht verschlungen. Nicht vor Hunger. Einfach, weil ich es nicht mehr sehen wollte/konnte. Außerdem hab ich dann mindestens einen halben Liter Wasser (sogar das Wasser scheint Geschmack anzunehmen, was in meinem Gehirn eines auslöst: KALORIEN!) hinterhergekippt und deswegen konnte ich mich nicht wiegen. Auch gut, dann mach ich das eben morgen. Später dann hat meine Mutter mir wieder ein Toast gebracht (ohne zu fragen, was soll das!?) und das habe ich mir nicht mal angeguckt. Augen zu und rein damit. Ich wollte einfach den Anblick der "65" und des Toastes umgehen. Hat übrigens erfolgreich geklappt.

Außerdem vermisse ich. Ich vermisse M. Ich vermisse Souli. Ich vermisse Dinge und Menschen, die ich nie hatte und nicht kannte. Und das zerfrisst mich irgendwie. Aber ehrlich gesagt wundert mich das nicht wirklich. In letzter Zeit scheint mich so ziemlich alles zu zerfressen, also ist das okay. Oder so. Keine Ahnung.
Es heißt immer, dass Menschen mit Essstörungen - egal ob Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating - sich immer mehr isolieren und immer weniger soziale Kontakte haben. Ganz ehrlich? Seitdem ich mich mit Abnehmen, Kalorien, usw. beschäftige, bin ich sozialer und ich habe das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag immer sozialer werde. Aber vielleicht bin ich auch eine Ausnahme. Bin ich anscheinend in vielen Dingen. Es gibt wirklich viele, die sagen, dass ich anders bin. Vielleicht haben sie recht. 


Heute war ich ja nicht in der Schule und ausgerechnet heute wurden unsere "inneren Selbstporträts" in Kunst ausgestellt. Beziehungsweise die Portfolios. L. hatte zu spät dran gedacht, meiner Lehrerin zu sagen, mein Portfolio sicherheitshalber nicht auszustellen und deswegen hat es jetzt fast die ganze Klasse gesehen. Ich bin geliefert. Eigentlich hatte ich bis jetzt kein Problem damit, wieder in die Schule zu müssen, aber jetzt? Ich will die Fragen, Blicke und die Lästerei - die es ganz bestimmt geben wird - nicht ertragen. Aber nochmal fehlen kann ich nicht. Dann brauche ich einen Attest und was soll ich dem Arzt dann bitte sagen? "Ich hab Magersucht, fast meine ganze Klasse weiß das jetzt, ich will die Blicke und Fragen nicht erdulden müssen. Oh und meine Mutter weiß übrigens nichts von alledem."? Wohl kaum. Also werde ich mich morgen dahin zwingen, in der Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm wird und vielleicht auch einfach einen kleinen Nervenzusammenbruch haben, falls es doch Fragen oder Blicke gibt und mich das ganze überfordert. Oder irgendwie so. Mal sehen. Ehrlich gesagt wären mir Blicke und Fragen lieber als Getuschel. Dann haben sie nämlich wahre Infos. Zumindest teilweise. Oder auch nicht. Keine Ahnung, ob und wenn ja, was ich denen so erzählen werde. Ich habe Angst. Angst vor der Waage morgen. Angst vor der Schule morgen. Angst vor der Nacht und den Träumen. Aber irgendwie steh ich das schon durch. Mir bleibt nichts anderes übrig, schätze ich.

Mittwoch, 19. März 2014

I'm just tired.


19.03.14

Gewicht: -
BMI: -
Eingenommene Kalorien: 134
Verbrannte Kalorien: 400
Restliche Kalorien: 0

Um 23 Uhr bin ich eingeschlafen, gegen halb 4 wieder aufgewacht, keine Ahnung warum, aber ich weiß, dass ich hellwach war. Gegen 5 bin ich eingeschlafen, wachte um 6 wieder auf, als mein Wecker zum ersten Mal losgegangen ist (warum stelle ich den eigentlich schon für's erste Mal um 6 Uhr, wenn ich doch spätestens um 7 Uhr aufstehen muss!?) und konnte nicht mehr einschlafen. Hab mich trotzdem erst um 7 aufraffen können. Zum ersten Mal war ich erleichtert, dass ich mich nicht wiegen "musste". (Ich weiß, dass ich keinen eigentlichen Grund brauche, aber zu sagen "Ich geh nicht auf die Waage, weil ich mich nicht traue" wäre wie ein Schuldgeständnis des Versagens.) Einfach, weil ich dafür viel zu erschöpft war. Zu wenig Schlaf macht mich aggressiv und als Ka. heute sagte, dass sie "Penner ekelhaft findet", hätte ich mich fast auf sie gestürzt. Es gibt - abgesehen von Nico, N., J. und mir - niemanden, den ich so hasse. Wie kann man nur jemanden ekelhaft finden, der nichts dafür kann, dass er obdachlos ist? Klar, es gibt diese "Bettler-Banden", aber von denen war ja nicht die Rede. Ka. ist an sich einfach nur so...keine Ahnung, sie provoziert mich ständig und heute bin ich ihr gegenüber wirklich fast ausgerastet. In meinem Kopf haben sich sogar schon die Worte, die ich ihr entgegen schleudern wollte, zusammen gesetzt, aber die Gelegenheit hat sich (leider?) nicht ergeben.
M. hab ich heute auch wieder getroffen und ich war stolz auf mich, dass ich heute nur 134 kcal gegessen habe. "Nur für ihn". In gewisser Weise ist es wahr, in gewisser Weise auch nicht. Eigentlich habe ich es für mich getan. Eher weniger für ihn, aber dennoch.
Morgen müsste ich meine Tage nicht mehr haben, das bedeutet, dass ich morgen nach ein paar Tagen wieder auf die Waage gehe und ich habe Angst davor, dass ich zugenommen habe. Dass ich wieder 37,xx wiege. Aber morgen hab ich Sport. Laufen. Und diesmal brauch ich nicht mal eine Ausrede, dass ich nichts esse. Wunderbar. Es wäre zwar schlimm, wenn ich morgen wieder die 37,xx auf der Waage habe, aber das von meiner Sportlehrerin erteilte Essverbot (wie sehr ich sie doch dafür "liebe"!) würde es ein bisschen erträglicher machen. Hoffe ich.
Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich so erschöpft - vor allem von der letzten Nacht - dass ich überlege, heute Nacht durchzumachen, damit ich morgen nicht in die Schule muss, weil mir von zu viel Schlafmangel immer so schlecht wird, dass ich mich fast übergeben muss. Ich glaube nämlich nicht, dass ich den morgigen Tag überstehe. Und falls ich das durchmachen nicht durchhalte (was ich vermute), werde ich mir irgendwas anderes überlegen. Mal sehen. Gerade hab ich überlegt, wann ich das letzte Mal so fertig war, rein körperlich, meine ich, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Was eventuell daran liegt, dass ich in solchen Momente alles andere verharmlose. Hm. Wie gesagt: Mal sehen.

Dienstag, 18. März 2014

Ein Post voller "Ich"s


18.03.14

Gewicht: -
BMI: -
Eingenommene Kalorien: ?
Verbrannte Kalorien: 292
Restliche Kalorien: ?

Ich wäre heute fast aufgeflogen. Ich hatte am Samstag ja einen Fastentag eingelegt und mir den Tagesablauf dafür am Freitagabend auf einer Karteikarte notiert (weil nichts anderes griffbereit war), die hab ich dann aber auf meinem Schreibtisch liegen lassen. Ich (warum fangen eigentlich heute alle Sätze mit "Ich" an? Das liest sich wirklich nicht gut!) hatte allerdings (unbewusst!) einen Teller darauf gestellt, den meine Mutter heute weggeräumt, den Zettel gefunden und mich darauf angesprochen hat. "Nicht essen?", fragte sie. Erst war ich etwas erschrocken, weil ich Angst bekommen hab, dass alles auffliegt und hab geschwiegen, bis ich schließlich sagte: "Das war 'n Experiment. Wollt mal wissen, wie lange ich das so ohne Essen durchhalte. Und bevor du denkst, ich lüge: Ich hab nur so lange gebraucht, weil sich das irgendwie total dumm anhört." Das hat mir geglaubt, meinte sogar, dass das 'Experiment' gut sei, weil sie der Meinung ist, dass es wichtig sei, das Gefühl "Hunger" - also wirklichen Hunger - zu kennen und damit war das Thema für sie erledigt, unter der Bedingung, dass dieses "Experiment" sich nicht auf Monate ausdehnen würde (Ähm ja...). Ich war noch nie so erleichtert, glaube ich.
Ich habe unglaubliche Kopfschmerzen und ich glaube, ich habe noch nie so gefroren, aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor. Morgen habe ich wieder Bio. Thema Sucht. Immer noch. Irgendwie will ich, dass das Thema Magersucht behandelt wird, andererseits habe ich Angst davor. Was, wenn ich zu viel weiß? "Ich hab mich darüber informiert" wird nicht wirklich glaubwürdig rüberkommen, immerhin wissen es ein paar und die meisten anderen denken doch wahrscheinlich genau das: Dass ich magersüchtig bin. Wenn ich ehrlich bin, kommt es total erbärmlich rüber, dass ich mich selbst als magersüchtig bezeichne.
 Vor allem, weil ich heute über den Tag verteilt so viel gegessen habe, dass es eine Binge-Menge ist, glaube ich. Ich hab mein Essen heute gar nicht richtig wahrgenommen, aber über 1000 Kalorien waren es auf jeden Fall. Ich werd später vielleicht noch etwas Sport machen, werde es dann aber nicht hier dazufügen. Der Vorteil ist, dass ich morgen nicht erfahren werde, ob und/oder wie viel ich zugenommen habe, weil ich mich während meiner Tage nicht wiege, also...ist das gut, schätze ich.

Montag, 17. März 2014

Denken, Kratzen, Wohlfühlen


17.03.14

Gewicht: Ich hab beschlossen, mich während meiner Tage nicht zu wiegen (mal sehen, wie lange ich ohne Waage durchhalte...), wegen den Wassereinlagerungen usw. Ich hoffe, ich hab danach wieder mehr drauf, wegen diesem dummen Fressdrang. Ich habe überlegt, keine Kalorien zu zählen, aber am Ende des Tages würde ich es doch - wenn auch nur grob - überschlagen, also kann ich es gleich zählen.
BMI: -
Eingenommene Kalorien: 500 (trotz Fressdrangs, haha)
Verbrannte Kalorien: 1251
Restliche Kalorien: 0

Denken. Was ist das? Wie geht das? Es scheint mir heute so unmöglich zu sein. Deswegen lief auch die Physikarbeit nicht gut. Ich habe zwar geschrieben, aber nicht gedacht. Mein Tag? Laufen. Stehen bleiben. Sitzen. Lachen. Atmen. Reden. Nach Hause fahren. Essen. In die Gegend starren, so tun, als würde ich ganz normal sehen. Nichts direkt wahrnehmen. "Tag ein, Tag aus. Da rein, da raus" - so fühlt sich das an. Nicht mal schmecken kann ich. Keine Ahnung, was ich gegessen habe und wie es geschmeckt hat. Ich lebe heute nicht. Ich existiere nicht mal. Ich funktioniere nur. Bin wie eine Maschine, die nicht weiß, wer oder was sie steuert. Ich weiß immer noch nicht, was Denken ist oder wie es geht.

In letzter Zeit fange ich immer wieder an, meine Arme zu kratzen. Wenn ich nervös bin. Wenn ich kurz vorm Nervenzusammenbruch stehe und die Leute von meinen Tränen ablenken will. Wenn ich traurig bin. Wenn ich gegessen habe. Bevor ich mit dem Essen anfange und verzweifelt versuche, mir irgendwelche Ausreden auszudenken. Wenn mir dann keine Ausrede einfällt. Wenn mich eine Welle von Ekel, Wut, Hass und anderen (undefinierbaren) Gefühlen durchspült. Wenn ich erleichtert bin. Wenn ich mich ärgere. Wenn ich in den Spiegel sehe. Wenn ich auf der Waage stand, mit dem Wissen, dass ich zugenommen habe. Wenn ich immer wieder die zugenommenen Kalorien durchgehe. Wenn ich friere. Inzwischen brauche ich keinen wirklichen Grund mehr. Wie stolz war ich doch immer, wenn ich sagen konnte: "Nein, ich schneide mich nicht. Hab ich auch nie. Werd' ich auch nicht."? Ziemlich stolz. Aber jetzt fange ich mit dem Kratzen an. Kratzen ist eine Art von Selbstverletzung. Dabei wollte ich nie damit anfangen. Ich habe Angst. Ich will das nicht. Wie viele Menschen, die von der Selbstverletzung - egal welcher Art - abhängig geworden sind, kenne ich? Viele. Ziemlich viele sogar. Was, wenn ich auch abhängig werde? Ich will nicht nach noch etwas süchtig werden. Sucht macht mir Angst. Ich fange schon wieder mit dem Kratzen an. Dumme Angst. Anfangs habe diesem..."Kratz"-Drang noch mit Sport oder Triggern entgegen wirken können, aber jetzt? Funktioniert das nicht wirklich. Ich werde trotzdem versuchen, damit aufzuhören, solange es noch nicht zu spät ist.

Vorhin war ich baden (ich mach das jetzt wahrscheinlich öfter) und habe das Wasser so heiß wie möglich gestellt. Was passiert ist? Ich habe gefroren, zumindest anfangs, irgendwann gab es kein Frieren, aber auch kein Schwitzen. Was habe ich nach einer Weile gemacht? Genau, die Brause genommen, das Wasser kalt gestellt und dann die Brause mit dem kalten Wasser an meinem Körper entlang gefahren. So waren nur ein paar Stellen meines Körpers kalt, der Rest wurde gewärmt und wenn ich ehrlich bin, habe ich mich so wohl gefühlt. Ich meine, klar, es ist total...blödsinnig, was ich gemacht habe, aber wohlgefühlt habe ich mich trotzdem.

Sonntag, 16. März 2014

800g?!


16.03.14

Gewicht: 36,7
BMI: 15,1
Eingenommene Kalorien: 200
Verbrannte Kalorien: 601
Restliche Kalorien: 0

Mellis vorletzter Post hat mich auf folgendes gebracht:
Meine Mutter meinte mal vor einiger Zeit - als ich wohl ziemlich offensichtlich Essen vermieden hab - dass ich doch mal etwas mehr essen soll, sie hatte auch mal 'ne Phase, bei sie total wenig gegessen hat und dann ist sie beim Sport umgekippt. Für einen Moment lag mir damals eine Frage auf der Zunge, die ich wieder runtergeschluckt hatte: Mama, warst du magersüchtig? Ich hatte Angst bekommen. Wirklich. Mir war schon damals bewusst, dass Essstörungen vererbbar sein können und durch meine zu frühe Geburt (mein Geburtsgewicht macht mir heute noch Angst, aber noch mehr Angst macht mir der Wunsch, dass ich am liebsten täglich so viel abnehmen würde. Gott, ist das krank.) die Wahrscheinlichkeit einer Essstörung ein wenig "größer" ist. Das hat meine Angst nur größer gemacht.
Keine Ahnung, warum ich das erzähle, aber ich musste es irgendwie loswerden.

Durch meine 800g- die mich, trotz des Fastens, ziemlich überrascht haben - Abnahme fühle mich nach langem wieder leicht(er) und bin froh, dass ich wieder abnehme und aufhören, ständig zuzunehmen. Dadurch, dass ich gestern nichts gegessen habe, wollte ich heute etwas mehr essen (sprich: die 500 kcal ausschöpfen), damit mein Kreislauf nicht aussetzt (so wie mein Gehirn gestern) und es wäre heute sogar okay gewesen, aber irgendwie hatte ich heute keinen Hunger. Und ich wollte nicht einfach irgendwie wahl- und hungerlos in mich reinstopfen, nur, um morgen wieder die 37,xx zu haben, wo ich doch heute so erleichtert war, dass vorne wieder die 36 steht.

Übrigens habe ich meine Tage bekommen, was zwar wegen den Krämpfen, dem Fressdrang und der damit zusammenhängenden Gewichtszunahme (ausgerechnet jetzt, wo ich knapp ein ganzes Kilo abgenommen habe!) schlecht ist, andererseits bin ich doch ein wenig erleichtert, weil dann mit meinem Körper doch noch alles - mehr oder weniger - okay ist.

Mir ist schwindlig und ich habe Kopfschmerzen, aber es fühlt sich so an, als hätte ich es eher im Hinterkopf. Es hört sich komisch an, ich weiß und es ist schwer, es zu beschreiben, aber ich versuche es trotzdem mal:
Ich weiß, dass es da ist und ich kann es auch spüren, aber nur dumpf, im Hintergrund und nicht wirklich identifizierbar, es ist wie Musik, die man leise wahrnimmt. Man hört sie und es kommt einem vage bekannt vor und man überlegt, wie es heißt, aber weil man nicht genau weiß, denkt man einfach an ein Lied, dass dem "Hintergrundlied" ähnelt und "benennt" es danach. Was ich damit sagen will: Ich weiß nicht genau, ob mir wirklich schwindlig ist, aber so ähnlich fühlt es sich.

Ich habe in letzter Zeit oft darüber nachgedacht und als ich letzte Nacht nicht schlafen konnte, noch mehr, besonders wegen dieser Pro-Ana-Sache. In einer Dokumentation über Magersucht und Pro-Ana-Foren fiel der Satz: "Sie musste Bilder von ihrem abgemagerten Körper hochladen und sich damit vollkommen bloßstellen". Und was soll ich sagen? Letztendlich habe ich dasselbe getan. Mich bloßgestellt. Innerlich als auch äußerlich. Ich schäme mich dafür. Deshalb ich die Bilder meines Körpers gelöscht und bin am überlegen, meinen Blog oder zumindest die alten Einträge zu löschen. Andererseits sind eben diese Einträge und Gedanken, Gefühle und Erlebnisse, die darin stecken ein Teil von mir. Das wäre fast so, als würde ich einen Teil meiner Persönlichkeit - immerhin macht mich das ja irgendwie aus - einfach so löschen.

Samstag, 15. März 2014

"Aufschrei"

Okay, nachdem es jetzt eine Art "Aufschrei" wegen diesem Forum gab, habe ich beschlossen, einen Extra-Post dafür zu erstellen, damit ich nicht immer dasselbe gefühlte hundertmal schreiben muss. Ich hab den Kommentar unter Mellis Post kopiert.

"Ich hatte einen kurzen Moment, in dem mein Gehirn ausgesetzt hat und deswegen hab ich nach dem Link gefragt. Spätestens (!!!!) beim zweiten Besuch nach der Anmeldung von der Seite hätte ich gecheckt, was ich da gemacht hätte und wäre nie wieder da drauf gegangen. Pro Ana der letzte Dreck, finde ich. Ich meine, wenn jemand sowas für sich entscheidet, meinetwegen, aber ich lass mich da nicht reinziehen. Ich bin vielleicht dumm und naiv, aber in dem Punkt bin ich dann doch nicht ZU dumm und/oder ZU naiv. Und selbst wenn ich mich dort angemeldet hätte und es NICHT gemerkt hätte (dann hätte ich mir aber irgendwann doch Sorgen um meinen Verstand gemacht o.O), wäre mir das extrem schnell langweilig geworden. Ich verliere an solchen Dingen nämlich ziemlich schnell den Spaß/die Lust/wie auch immer man das nennen will.

Und jaaaa, ich weiß, dass das verdammt unglaubwürdig klingt, aber die Wahrheit ist es trotzdem."

An dieser Stelle ein "Sorry" an Libertad (weil ich dir jetzt irgendwelche Hoffnungen oder so gemacht habe...), ich werde mich also dementsprechend nicht anmelden.

"Sterben zum Beispiel"

15.03.14

Gewicht: 37,5
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: 0
Verbrannte Kalorien: 0 Ich habe zwar etwas Sport gemacht, aber da ich die verbrannten Kalorien erst zähle, wenn ich was gegessen habe, zählt das nicht
Restliche Kalorien: 0

So sah es bei mir heute auch aus!
Cola light und Wasser haben mich durch den Tag begleitet und mein Essen ersetzt. Nebenbei habe ich noch etwas gelernt. Vor allem Physik, ein wenig Mathe. Morgen mach ich's andersrum, vielleicht werde ich essen. Mal sehen. Ich habe nicht mal wirklich Hunger, aber als ich mir vorher ein Croissant geholt habe - falls ich nachts vor Hunger nicht schlafen und dann essen kann - war ich kurz davor, es zu essen, trotzdem
Nicht-Hungers. Dummes Langeweile-Essen. Aber ich hab mich an meinen Vorsatz gehalten. Frühestens um 21 Uhr esse ich wieder (sollte ich das tun, werde ich den Beitrag einfach aktualisieren). Dann sind die 24 Stunden Fasten um und das will ich auf jeden Fall durchhalten. Es ist jetzt 19 Uhr, zwei Stunden schaffe ich auf jeden Fall.
20.30 Uhr: Meine Eltern haben Pizza geholt. Mit Pilzen. Extra für mich. Aber ich hab keinen Hunger und obwohl der Satz "Ich hab keinen Hunger, sorry" nicht gelogen habe, fühle ich mich schrecklich schuldig. Aber die Schuldgefühle nach dem Essen sind schlimmer, also geht das irgendwie. Hoffe ich.

Hatte ich nicht gestern noch von Abführmitteln gesprochen? Das wäre überflüssig gewesen, hätte ich welche da gehabt und genommen, denn heute hatte ich Durchfall. Na toll. Aber egal. Hoffentlich ist das morgen vorbei, wenn/falls ich wieder gegessen habe. Und wenn nicht, ist das okay. Es gibt schlimmeres. Sterben zum Beispiel. (Ich finde, diese zwei Sätze sollte jeder als Lebenseinstellung haben.)
 Es ist nicht so, dass ich Angst vorm Tod habe. Aber ich finde ihn jetzt auch nicht "anziehend". Warum sollte ich auch Angst vor etwas Natürlichem haben (Ähm ja...)? Ich habe schließlich auch keine Angst davor, zu atmen. Oder zu trinken (doch, ein bisschen schon. Flüssigkeiten wiegen. Und manchmal sind Kalorien drin. Sowas macht schwer. Es kommt übrigens ab und zu vor, dass ich glaube, in Wasser seien Kalorien drin. Krank, ich weiß.).
Ich will nicht sterben. Leben scheint mir irgendwie verlockender und ich will versuchen, genau das hinzubekommen: Leben. Ob das klappt, weiß ich nicht, aber ein Versuch ist es wert, oder etwa nicht?

Freitag, 14. März 2014

Spiegel und Gedanken


14.03.14

Gewicht: 37,8
BMI: 15,5
Eingenommene Kalorien: 334
Verbrannte Kalorien: 1236
Restliche Kalorien:  0

Ich sehe in den Spiegel. Ich sehe das Fett. Das alte Fett, das ich schon immer habe. Das neue Fett stört mich umso mehr. Aber ich sehe es nicht nur, nein, ich spüre es. Ich spüre, wie sich meine Oberschenkel nähern und die Lücke kleiner wird. Und ich spüre, wie sich mein Bauchfett - wohlgemerkt ungefüllt, ohne Wasser und ohne Essen - über den Rand meiner Jeans wölbt. Nicht besonders stark, aber trotzdem. Fett ist fett. Zugenommen ist zugenommen. Hässlich ist hässlich. So einfach ist das.
  Ich komme endlich dazu, das zu schreiben, was mir schon lange im Gehirn, auf der Seele, auf dem Herzen, in meinen Fingerspitzen und auf meiner Tastatur brennt. Stichwort: Rippen. Wie oft lese ich, dass Blogger beschreiben, was sie sehen, wenn sie in den Spiegel blicken. Sie erzählen davon, wie sich ihre Rippen (leicht abzeichnen). Ist mir eigentlich - mehr oder weniger - egal. Das einzige, was ich mich daran stört/fertig macht/abgrundtief fett fühlen lässt: Sie sind normalgewichtig. Bei mir sieht man die Rippen auf nüchternen Magen (ohne Trinken) nur ansatzweise und auch nur dann, wenn ich die Arme hochstrecke und den Bauch einziehe. Das ist jetzt mit meinen knapp 38 (38 widerliche!) kg so und das war es auch, als ich knapp 34 kg gewogen habe. Warum hasst mich mein Körper so? Warum zeichnen sich so gut wie nie Muskeln ab und das, obwohl ich jetzt schon seit über einem halben Jahr 100% mehr Sport mache als vorher? Klar, das dauert ein wenig, aber nach einem halben Jahr sollten sich doch schon langsam Muskeln zeigen oder etwa nicht? Das mit meinen Rippen wurmt mich auch total. Vermutlich mehr als es sollte. Was soll das?

Ich laufe. Keuche. Mir wird schwindlig. Ich laufe weiter. Ich stolpere. Stop. Langsamer werden. Gehen. Renn weiter! Du hast schon so viel gegessen - 200 kcal - und zugenommen hast du auch! Also renn! Nicht gehen. Rennen! Ich schlucke. Mir ist so schwindlig. Mir ist übel. Mein Magen schmerzt, von was, kann ich nicht sagen. Vom wenigen essen? Vom vielen essen? Vom Wasser? Von der Anstrengung? (Soll es schließlich zu genüge geben.) Von der Nachhilfe, bei der ich geweint habe, es aber nach einer Pollenallergie habe aussehen lassen? (Meine Nachhilfelehrerin ist verdammt nett, aber sie gibt einem immer das Gefühl, dumm zu sein, zu versagen, nichts zu können - nur, weil man eben nicht so schnell rechnet wie sie. Hat ja schon einen Grund, dass man Nachhilfe braucht. Ich habe die Nachhilfe nicht absolut nötig, es ist eher eine kleine Unterstützung und ich hoffe, dass ich in der nächsten Arbeit eine 3 oder besser schreibe, meine Mutter meinte nämlich, dass ich dann keine Nachhilfe mehr brauche.) Von dem Gedanken daran, dass ich noch für die Physik-Arbeit, die wir am Montag schreiben, lernen und die GFS (ebenfalls Physik) mal langsam anfangen muss und noch nichts gemacht habe? Vom Gedanken daran, dass wir am Dienstag Mathe schreiben (was mich wieder an die Nachhilfe denken lässt.) Vom Gedanken daran, dass ich eigentlich nur deshalb jogge, weil ich in Sport beim Cooper-Lauf nicht schon nach zwei Runden aufhören muss, weil ich zu wenig Kondition (ich habe das Gefühl, dass ich immer weniger Kondition habe, trotz der langen Spaziergänge 2-3 mal die Woche mit dem Hund meiner Tante) bzw. einen zu schwachen Kreislauf habe, den ich jetzt an die Anstrengung gewöhnen will, soweit das möglich ist? Von den Hormonen? Eigentlich müsste ich heute meine Tage bekommen haben und rein theoretisch müsste es sogar vom Gewicht her gehen. Beim letzten Mal hab ich ein Kilo weniger gewogen und meine Tage trotzdem bekommen. Und sie kommt immer regelmäßig. Mir ist immer noch elend und für einen Moment hoffe ich, dass ich einfach umkippe. Nicht, weil ich in ein Krankenhaus und wahrscheinlich sogar in eine Klinik will. Oder Aufmerksamkeit von allen möglichen (fremden) Leuten brauche. Nein, sondern, weil ich dann vielleicht ins Krankenhaus und vielleicht sogar in eine Klinik komme. Das folgende habe ich nur aus zahlreichen Dokumentationen, ob es wirklich jeden betrifft, weiß ich nicht, aber...Sportverbot. Sportverbot. Das Wort hallt in meinem Kopf. Schrecklich, dieses Wort. Ich war nie ein großer Sportfan und auch nie besonders sportlich, doch seit dieser Essenssache mache ich mehr Sport. Wie auch immer. Das Sportverbot würde bedeuten, dass ich nicht beim Cooper-Lauf mitmachen und mich somit nicht blamieren und erst recht nicht mit einer weiteren Ausrede (oder Lüge, nennt es, wie es wollt) schuldig machen muss. Aber das ist auch wirklich der einzige Vorteil daran - vorausgesetzt, ich würde wirklich Sportverbot bekommen.
Aber nicht davon trifft ein. Mir ist einfach nur kotzübel und schwindlig. Mehr passiert nicht.
Ich komme daheim an, habe das Gefühl, ich müsste mich übergeben. Verdammt. Ich greife zur Wasserflasche, sehe meinen kalorienlosen Retter an und werfe kurz einen Blick auf mein verschwommenes Spiegelbild darin, ehe ich es mich reinkippe. Ich sehe auf die Uhr. Kurz nach 18 Uhr, zwei, drei vielleicht vier Minuten danach.. Das letzte Mal hab ich vor ca. 5 Stunden gegessen. Das ist gut. Ich will meinen Fastenrekord brechen. Aber das wird schwer, immerhin ist morgen Samstag - Wochenende. Ich werde wahrscheinlich wieder mal den ganzen Tag daheim verbringen. Laufen gehen will ich morgen nicht. Ich werde einfach bei meinem 1000kcal-Workout bleiben, auch, wenn ich vermutlich nur ein bis zwei Drittel davon durchziehen werde. Es ist mir egal. Sport ist Sport.

(Es ist 18. 40 Uhr.) Die Magenschmerzen - welche nicht die "üblichen Tage-Krämpfe" sind - hören nicht auf. Sie werden immer schlimmer. Essen will ich nicht. Vermutlich muss ich, ich glaube, meine Eltern grillen noch. Ich habe Angst. Angst, zuzunehmen. Wenn ich esse, muss ich nochmal Sport machen. Ich will keinen Sport mehr machen. Das Laufen hat mich so erschöpft. Aber wenn ich nach dem Essen keinen Sport mache, wird die Angst, zuzunehmen nur noch größer und das kann ich wirklich nicht gebrauchen. Ich habe in letzter Zeit immer wieder mit dem Gedanken gespielt, Abführmittel zu nehmen. Nur einmal. Um komplett leer zu sein. Um mich komplett leer zu fühlen. Nur ein einziges Mal. Aber ich kenne mich. "Na ja, beim letzten Mal hat sich das so schön angefühlt, ein Mal kannst du es dir nochmal erlauben. Du wirst eh nicht abhängig." - "Ein drittes Mal noch." - "Nur noch ein mal". Und dann wird es ein Mal im Monat sein. Einmal in der Woche. Und dann irgendwann täglich. Davor habe ich irgendwie Angst. Ich denke, ich mache mich ziemlich schnell von Dingen abhängig, werde süchtig (deswegen habe ich bisher nur an Alkohol genippt und noch nie geraucht oder irgendwelche Drogen genommen, weil ich zu viel Angst habe, diesem "Einmal nur" - "Beim letzten Mal ist auch nichts passiert"-Denken zu "erliegen".) und deswegen hatte ich mir geschworen, niemals Abführmittel zu nehmen. Aber ich hatte mir damals, als ich anfing, mich dick zu finden, auch geschworen, niemals zu hungern. Niemals vor meiner neuen Klasse zu weinen, als ich die Klasse wechselte. Niemanden von dem ganzen Mist hier zu erzählen. So viele Dinge, die ich mir selbst geschworen habe und ich habe mich nicht daran gehalten. Ich denke, beim Abführmittel wird es dasselbe sein. Vorausgesetzt, ich werde jemals an welches kommen, was ich allerdings bezweifle.

Morgen werde ich versuchen, komplett ohne Essen durchzustehen. Es wird verdammt schwer, weil ja - wie bereits erwähnt - Samstag ist, aber versuchen will ich es trotzdem. Ich hab sogar zwei Liter Cola Light hier. Keine Kalorien und machen trotzdem satt. Damit müsste es klappen. Hoffentlich. Wenn nicht, muss ich gucken, dass es wesentlich weniger wird als heute. Wenn möglichst unter 200, am besten unter 100. Aber na ja.

Ich fühle mich einsam. Warte auf Blogeinträge, um mich nicht mehr ganz so einsam - und vor allem unverstanden - zu fühlen. Manchmal frage ich mich, wie einsam ich sein muss, dass ich nahezu abhängig von (bestimmten) Blogeinträgen/Bloggern (deren Namen ich nicht nennen werde) bin.

Donnerstag, 13. März 2014

"Warum esse ich überhaupt noch?"


13.04.14

Gewicht: 37,5
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: ?
Verbrannte Kalorien: 817
Restliche Kalorien: ?

Sagte ich gestern, der Tag sei beschissen? Und vorgestern auch? Streichen wir das. Streichen wir das einfach. Denn heute war wirklich beschissen.
Angefangen hat es damit, dass ich so schlecht wie schon lange nicht mehr geschlafen hab. Ich bin gegen 11 eingeschlafen, um gegen 1 Uhr/1.15 Uhr aufzuwachen. Auf die Uhr geschaut hab ich aber um halb 2. Eingeschlafen bin ich zwischen halb 2 und 2. Als der Wecker dann - wie immer - um 6 das erste Mal losgegangen ist, bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen und das, obwohl ich noch bis spätestens 7 schlafen könnte. Ich war so fertig, hatte Kopfschmerzen und die 37,5 kg auf der Waage haben das nicht besser gemacht. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich in die Schule gefahren bin und ich hatte Angst, dass ich in der Schule einen Nervenzusammenbruch haben würde, den ich - gerade noch so - unterdrücken konnte. Ich hatte heute keinen Hunger, wirklich nicht, nicht mal, als wir in der vertretenden Spanischstunde Eis essen waren. Wir waren im Müller und L. hat versucht, mich zu schminken. Dazu musste ich die Augen schließen und dabei wurde mir so schwindlig, dass ich beschloss, in der Freistunde vor Sport doch etwas zu essen und das, obwohl ich eigentlich ein Nicht-Essen geplant hatte, weil ich beim Sport nicht umkippen wollte. Und dann? Dann sind wir Laufen gegangen. Mein Kreislauf war - trotz Essen - nicht wirklich der stärkste und ich hab ziemlich schnell schlapp gemacht. Anschließend meinte meine Sportlehrerin, dass es besser gewesen wäre, wenn wir vorm Laufen in Zukunft nichts mehr essen (wir machen diesen Cooper-Test, oder wie das heißt) und alles in mir schrie: Was? WAS? WAS!?! IST DAS DEIN FUCKING ERNST?! WILLST DU MICH VERARSCHEN!? OH JA KLAR ICH ESS UM NICHT UMZUKIPPEN UND HASSE MICH DAFÜR UND DANN WÄR'S BESSER GEWESEN, WENN ICH'S GELASSEN HÄTTE!?! Wir sind direkt danach heimgeschickt worden (früher als sonst) und auf dem Heimweg dasselbe Spiel: Tränen in den Augen, kurz vor'm Zusammenbruch. Der einzige Unterschied: Diesmal bin ich daheim angekommen, hab angefangen zu heulen, bin - immer noch heulend - unter die Dusche gegangen und hab weitergeheult. Warum esse ich überhaupt noch? war so ziemlich das einzige, was ich gedacht habe.
Der Tag war so anstrengend, ich will nur noch schlafen Das hab ich nach dem Duschen auch versucht, aber meine innere Uhr hat mich wachgehalten.

Zu allem Überfluss hatte ich erneut einen Fressanfall (obwohl...beim letzten Mal hab ich auch abgenommen...). Verdammte Scheiße, was soll das!? Ich meine, hey, dann wiege ich morgen eben noch mehr. Was ist schon dabei, immer dicker zu werden?

Den ganzen Tag lang schon schmerzt mein Rücken total und ich frage mich, ob ich vielleicht die Sit Ups falsch ausführe. Oder eine rückenschonende(re?) Alternative finden sollte, die denselben Effekt haben. Hat jemand eine Idee?

Ich hab jetzt übrigens die Seite "My Story" hinzugefügt.

Mittwoch, 12. März 2014

Meine Geschichte?


12.03.14

Gewicht:
37,3
BMI: 15,3
Eingenommene Kalorien: 300
Verbrannte Kalorien: 610
Restliche Kalorien: 0

Der Tag war absolut beschissen. Ich hab zugenommen und hab nur gegessen. Ich fühle mich dick und unwohl und drücke die ganze Zeit auf meinem Fett rum. Ich will morgen nicht in die Schule. Ich will morgen keinen Sport machen. Nicht vor den anderen. Ich schäme mich. Selbst wenn ich abnehmen sollte, glaube ich nicht, dass ich unter die 37 komme. Ich glaube eher, dass ich zunehmen werde. Außerdem hab ich morgen Freistunde und ich glaube nicht, dass ich es schaffe, dem Essen zu widerstehen. Was ist nur los mit mir!?

Heute war wieder Gruppenstunde und M. war nicht da. Ausnahmsweise war ich erleichtert. Nicht traurig. Nicht (sehn-)süchtig nach seiner Stimme, seinen Bewegungen, seinem Gesicht, seinem Lachen, seinem nachdenklichen/abwesenden/vermissenden (nach seiner Freundin) Blick, seiner bloßen Anwesenheit. Heute war ich froh, dass er nicht da war. Heute habe ich mich besonders hässlich gefühlt und wollte nicht, dass er mich so hässlich sieht. Also war es irgendwie gut.

Manchmal bin ich am Überlegen, ob ich meine "Geschichte" erzählen soll. Einen Teil - bevor der Teil mit dem Essproblem dazu kam - habe ich meiner damaligen (und ständig kranken) Sozialarbeiterin erzählt. Ich erinnere mich genau daran, wie es anfing (es hat nichts mit einer Diät oder sowas zu tun):
Ich: "Also eigentlich ist das ganz harmlos [erzählte alles]"
Sie (erschüttert (?)): "Puh, also das ist alles andere als harmlos"
Ich bin trotzdem der Meinung, dass es harmlos ist und finde es deshalb irgendwie...peinlich, das zu erzählen und vielleicht - wenn auch unbewusst - etwas zu dramatisieren.
Allerdings hat Calla (wenn man darüber nachdenkt, erwähne ich sie verhältnismäßig oft hier, haha) vor ein paar Tagen erwähnt, dass sie gerne ein paar Sachen aus meinen Leben erfahren würde, deshalb dachte ich, dass ich euch mal frage. Vielleicht ist es euch ja auch vollkommen egal?

Dienstag, 11. März 2014

Hast du WhatsApp?


11.03.14

Gewicht: 37,2
BMI: 15,3
Eingenommene Kalorien: 182
Verbrannte Kalorien: 204
Restliche Kalorien: 0

Mir geht es schlecht. Na ja, nicht unbedingt schlecht, sondern eher weniger gut. Kommt vielleicht aufs Gleiche raus. Der Grund? Schlechte Erinnerungen. Das Dumme daran? Sie wurden durch etwas Schönes ausgelöst.
Ich laufen mit meinen Freundinnen durch die Schule und nähern uns einer Gruppe Jungs, vermutlich Oberstufe (zur Erinnerung: Ich bin in der achten Klasse), als einer der Jungs - ganz nebenbei: Hässlich war er auf keinen Fall - in unsere Richtung sieht und die Augenbrauen hoch zieht. Wir laufen an der Gruppe vorbei, da dreht er sich plötzlich zu uns und fragt mich: "Hast du Whatsapp?" Ich bin so überrascht, dass er mich (mich, das (Unter-?)Durchschnittsmädchen, das Mädchen, das nicht auffällt) fragt, dass ich völlig irritiert ein "Ich?" von mir gebe und L., die neben mir läuft, aus den Augenwinkeln aus ansehe. Vielleicht hat er ja auch sie gemeint? Der Typ sagt nichts, nickt nicht, nein, er grinst einfach nur. Irgendwie freut das mein Ego, jubelt, dass ich jetzt von Leuten angesprochen und beachtet, sogar (wenn auch indirekt) nach meiner Nummer gefragt werde, aber mein Antiselbstbewusstsein schafft es, die Freude mit genau einem Satz zu zerstören: Das war eh nur so ein "5€, wenn du die Kleine da fragst, ob sie WhatsApp hat"-Ding, also bild dir da nichts drauf an. Das war okay. Solange, bis ich es einer Klassenkameradin erzählt habe und - warum auch immer - etwas in mir beschloss, dass ich plötzlich an Nico denken müsste. Und seitdem verbinde ich eben diese WhatsApp-Frage-Situation mit Nico.
Es gibt nur einen Menschen, den ich hasse - und zwar mich. Aber wenn das so weitergeht und Nico - ohne es zu wissen - mir weitere (eventuell zukünftige) Freundschaften kaputt macht (ist 'ne komische Sache, der Typ war nie wichtig?! Warum also!?), werde ich ihn vielleicht auch irgendwann hassen. Oder zumindest so etwas ähnliches wie Hass für ihn empfinden. Und das will ich eigentlich nicht. Ich wollte immer ein Mensch sein, der später seinen Enkeln sagen kann: "Ich habe in meinem ganzen Leben nie jemanden gehasst." Daraus wurde dann ein: "Ich habe in meinem ganzen Leben nie jemanden außer mich selbst gehasst." Aber na ja, was soll man machen? Man Gefühle - egal welcher Art - nun mal nicht wirklich kontrollieren...wem sag ich das eigentlich? Wie auch immer.
Als ich dann nach Hause gegangen bin, haben mir diese Nico-Gedanken so sehr auf den Magen geschlagen, dass ich dann auf dem Nachhauseweg so fertig war, dass mir schwindelig wurde und ich das Gefühl hatte, kurz nicht zu existieren. Kennt ihr dieses Gefühl? Ich hab dann auf die Uhr gesehen und festgestellt, dass es erst kurz nach eins war. Ich hatte gerade Mal "nur" 22 Stunden ohne Essen durchgestanden und schon machte mein Körper schlapp? Als ich 40 Stunden durchgehalten hatte, ging's mir gut, hm...
Morgen fällt eine Doppelstunde aus. 3+4. Na ganz toll. Das bedeutet nämlich, dass ich mit den anderen aus meiner Reliklasse zum Kaufland laufe und wahrscheinlich nicht durchhalten kann und essen kaufen werde. Verdammt. Na ja. Wenn ich heute gut durchhalte, sehe ich das als - möglichst kalorienarme - Belohnung an. Außerdem kann ich dann getrost das Mittagessen unter dem Vorwand: "Mama, ich hab erst vor 2 Stunden gegessen, ich hab jetzt keinen Hunger" ausfallen lassen, selbst, wenn ich nichts esse. So betrachtet ist das gut und wenn ich gut durchhalte, esse ich morgen den ganzen Tag lang nichts und vielleicht auch Donnerstag nicht, weil ich da lange Schule hab. Das Problem dabei, ist das Wort "wenn".

Montag, 10. März 2014

Nicht mein Tag


10.03.14

Gewicht: 37,5
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: 572
Verbrannte Kalorien: 765
Restliche Kalorien: 0

Irgendwie ist heute nicht mein Tag. Ich hab in der Pause einen Muffin gekauft und gegessen. Und warum? Weil mein Geld weder für eine Cola noch für ein Wasser gereicht hat.
Dazu war ich heute irgendwie nicht fähig...
Dann hatte ich früher Schule aus und was hab ich gemacht, als ich heimgekommen bin? Genau, gegessen und getrunken - kalorienreich. Verdammt. Dabei wollte ich heute versuchen, unter 250 kcal zu bleiben, wo ich doch nur noch ein Kilo von meinem Höchstgewicht entfernt bin. Ich hab so Angst.
Was, wenn ich mehr Muskeln aufbaue und plötzlich wieder 1-2 kg zunehme?! Klar, Muskeln sind besser als Fett, aber trotzdem ist und bleibt zugenommen zugenommen. Ich will abnehmen. Mehr denn je. Was würde ich doch nur dafür tun? "Alles" - das wäre eine Lüge.

Ich wurde von Melli gefragt, ob ich ein Bild hochladen könnte. Ich hatte kurz mit diesem Gedanken gespielt, ihn dann aber wieder verworfen, einfach, weil ich mich zurzeit dafür zu unwohl fühle, tut mir leid. Außerdem hat Calla mich gefragt, warum ich mich sogar hier manchmal unverstanden fühle. Wenn ich ehrlich bin: Keine Ahnung.

Mit S. hab ich heute nicht geredet, worüber ich nach dem gestrigen Traum unglaublich froh bin.
Wir haben die Englischarbeit zurückbekommen. Schnitt von 2,2 - was uns alle überrascht hat (wir alle fanden die Arbeit ziemlich beschissen) und was soll ich sagen? Ich hab eine 1,1! Ich hab mich erst gefreut und war total stolz auf mich, bis ich erfahren habe, dass eine aus meiner Clique eine 1,0 hat. Ich war/bin zwar immer noch die Zweitbeste, aber mein Perfektionismus fand das nicht so toll. Manchmal will ich ihn ersticken können, so, wie meine Ängste, Probleme und Gedanken.

Ich hatte mich gerade so sehr. Es ist mir egal, ob sich jetzt irgendwer Sorgen machen wird  (zugegeben: Es ist mir nicht egal, immerhin muss es etwas aussagen, wenn sich jemand um einen sorgt, ABER diese Sorgen sind absolut unbegründet ich meine: Körperlich geht's mir gut!), ich werde fasten. Und ich werde das Mittagessen morgen ausfallen lassen. Ich weiß zwar noch nicht, unter welchen Vorwand, aber ich werde es nicht so weit kommen lassen. Ich werde im Notfall einen Grund suchen, um einen Hungerstreik anzutreten oder so. Mal sehen. Ich werde solange nichts essen, bis es absolut nicht mehr geht (sprich: kurz vorm Umkippen). Gut, ich werde dann vielleicht keinen Sport machen, weil ich nicht (allzu früh) umkippen will. Wehrt euch ruhig. Macht mir Vorwürfe. Ein schlechtes Gewissen. Ist mir vollkommen, ich hunger das weg. Ja. Weghungern ist meine neue Umgangsmethode mit Stress, Problemen und Sorgen geworden. Entweder ersticke ich sie, indem ich die Luft anhalte oder - was die länger anhaltende Variante ist - ich hungere sie zu Tode. Wahrscheinlich ist es albern, gestört, krank, verrückt, wie auch immer man es nennen will, aber ich fühle mich dann besser. Zumindest für den Moment. Und wenn ich hungere ist, vermeide ich den Selbsthass. Zumindest ein wenig.
  Ich kaue Kaugummi wie verrückt, aber ich habe heute zu viel gegessen, um noch großen Hunger zu bekommen. Egal, wie viel Kaugummi ich kaue, er wird nur gering sein, eher Appetit. Ich muss bis morgen warten, dem schlechten Gewissen, dem Selbsthass standhalten. Irgendwie. Dabei will ich doch nur eines: Perfekt sein.



Es riecht nach Essen, so verlockend. Aber ich darf nicht. Ich bin nicht hungrig. Und selbst wenn ich quälend hungrig wäre, würde ich mir einreden, dass ich nicht hungrig bin, nicht nachgeben darf, stark sein muss, stark bin. Ganz einfach.
Irgendwie ist heute nicht mein Tag.

(Letztes Mal gegessen: Heute ca. 15.00 Uhr)

Sonntag, 9. März 2014

Ängste

Hast du jemals so sehr Angst gehabt, dass du aufgehört hast, zu atmen, einfach, weil du dachtest, deine Ängst so ersticken zu können?

(Ich hab deshalb einen Extrapost gemacht, weil ich die Frage wirken lassen will. Alleine. Sie scheint mir irgendwie wichtig zu sein und soll nicht inmitten von den anderen Fragen in meinem anderen Post einfach so untergehen.)

Viele Fragen


09.03.14

Gewicht: 37,4
BMI: 15,4
Eingenommene Kalorien: 310
Verbrannte Kalorien: 762
Restliche Kalorien: 0

Calla hat mir viele Fragen gestellt, die ich nicht in einem Kommentar, sondern in einem Post beantworten wollte.

Darf ich dich fragen, wie du dich danach gefühlt hast? Hast du dich darüber gefreut? Warst du erschrocken, dass man dir dein Gewicht anscheinend ansieht und du ganz sicher nicht mal annähernd "dick" bist? Dass du dich irrst mit deiner Wahrnehmung?

Wie geht es dir eigentlich sonst so? Genießt du das Wetter, gehst du mit deinen Freunden weg, hast du Spaß? 


(Die ersten Fragen beziehen sich auf das "Ist die magersüchtig?"-Erlebnis.) Wie ich mich gefühlt habe? Ertappt. In gewisser Weise hat es mich gefreut, dass man mir ansieht, dass ich nicht normalgewichtig bin, dass ich (angeblich) dünn bin, dass ich Erfolg hatte/habe. Ich hab gleichzeitig Angst bekommen. Bin ich schon so abgemagert, dass man mir das sofort ansieht?! Ich habe Angst bekommen, dass meine Mutter das gehört hat und vielleicht nachfragt. Aber ich hab dann leise in mich reingelächelt.  
Schon in der fünften/sechsten haben mich meine damaligen Klassenkameraden als "magersüchtiges Pickelgesicht" bezeichnet. Ich habe versucht, ihnen zu erklären, dass ich normal esse und das Ganze sogar nochmal schön demonstriert. Ich erinnere mich daran, wie einer sagte: "Du gehst das bestimmt wieder auskotzen!" und nachdem ich sagte, dass ich fast nie aufs Klo in der Schule gehe, folgte ein "Machste bestimmt zuhause!" "Gott, bist du dumm? Ich glaub nicht, dass die das solange aushalten", war meine Antwort. Meine Klasse dachte allerdings nun umso mehr, dass ich magersüchtig/bulimiekrank sei - was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht war.
Und wenn das damals schon gedacht wurde, war es vielleicht genauso? Selbst wenn meine Mutter es gehört haben sollte, hätte sie es wahrscheinlich als Irrtum/Unwissenheit/was auch immer abgetan.
Ich habe den ganzen Tag und die halbe Nacht (die andere Hälfte hab ich verschlafen, haha) darüber nachgedacht, immer wieder kreisten sich - zusammen mit Kalorien, Essen, Gewicht und schlechtem Gewissen - meine Gedanken darum und das Ganze ging mir so auf die Nerven, dass ich mich - mal wieder - vor den Spiegel gestellt habe. Du hast gegessen, natürlich ist der Bauch da ein bisschen dicker. Versuchte ich, mich zu beruhigen. Trotzdem wiegst du 37 kg! Es war ein ständiges Hin und Her, ein Gedankenkampf, wenn man es so nennen will. Ich hab immer noch keine Ahnung, ob ich mich in meiner Wahrnehmung irre. Manchmal ist da eine kleine, leise, hauchende Stimme, die mich davon überzeugen will, dass ich schon (zu) dünn bin, aber die Krankheit übertönt sie und so kommt die Vernunft (ich glaube zumindest, dass ich die Vernunft ist) so gut wie nie zu Wort, selbst, wenn ich mich darauf konzentriere. In solchen Momenten bereue ich so viel. Das Hungern, das Helfen, das Leichtsinnigsein, das Naivsein, das Leichtbeeinflussbarsein, das Schwachsein, das Starksein, all das bereue ich. Ich bereue sogar Dinge, die ich nicht bereuen muss. Manchmal bereue ich, in die Schule zu gehen, dabei muss ich doch der Schulpflicht gehen. Ich bereue, nur rumzusitzen, weil ich so müde. Ich bereue, so lange zu schlafen. Ich bereue, zu duschen, wie viel und was ich doch dabei alles verpasse! Wie viel Zeit ich wohl vergeude! Aber ich schweife vom Thema ab.


Wie es mir sonst so geht? Gut, schätze ich. Ich hab zugenommen, habe Kopfschmerzen, bin müde, aber ich habe Hunger. Und morgen ist Schule. Normalerweise freue ich mich auf die Schule, aber diese Woche kam mir so unendlich lang vor und vor allem so...voller nicht vorhandener Disziplin. Ich habe zugenommen in den Ferien, aber jetzt hab ich schon und kann "ungestört" wieder abnehmen. Der Hund meiner Tante, den wir dreimal die Woche haben, kommt diese Woche zwar nicht zu uns, weil meine Tante Urlaub hat, aber das macht nichts. Ich kann ja trotzdem spazieren gehen, oder? Im Großen und Ganzen geht es mir gut. Zugegeben, mir geht es nur halbwegs gut, aber wenn ich sage, dass es mir gut geht, wird es mir irgendwann wirklich gut gehen. Dann schaff ich es vielleicht, von ganz allein zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Immerhin arbeite ich daran, positiv zu denken.
Ich würde gerne das Wetter genießen und rausgehen. Aber mir ist so kalt. Ich muss in "luftigeren" Sachen raus und mir einen abfrieren, nur, damit es meinen Eltern nicht auffällt. Wie heißt es doch so schön? Wer schön sein will, muss leiden. 

Mit Freunden würde ich gerne rausgehen, aber die sind in den Ferien alle weg. Das heißt: Die wenigen Freunde, mit denen ich wegkönnte (weil sie nicht gefühlte tausend Kilometer weit weg wohnen), sind im Urlaub. Und mit den anderen Freunden, die eben verstreut in ganz Deutschland leben, kann ich nur schreiben, aber das tue ich ja sowieso immer. Mit ein, zwei Leuten könnte ich mal wieder skypen, wenn dein mein Skype funktionieren würde. 
Spaß habe ich trotzdem. Ich höre Musik, versuche, schmerzhafte Erinnerungen zu bekämpfen, mache Sport und lerne Kalorien auswendig. Hört sich vielleicht nicht wirklich spaßig an, aber es gibt wesentlich schlimmeres. Außerdem hat Kalorien auswendig lernen den Vorteil, dass man sich nicht ständig verschätzt (ich weiß noch, wie ich im Sommerurlaub - in dem ich mich erfolglos einen Tag lang am Hungern versucht habe - einmal essen war und in das "Kalorienbuch", das ich führen wollte, schrieb, dass wir essen gegangen seien und ich "mind. 3000 kcal!" gegessen hatte.), dass man auch Essen, bei dem man nicht die Möglichkeit hat, einfach auf die Kalorienanzahl zu schauen (wie zum Beispiel in der Mensa), essen kann, weil man die Kalorienanzahl kennt und sich nicht verrückt machen muss. Oder doch, je nachdem, was man isst. Verurteilt mich ruhig dafür, dass ich die Kalorien so voller Freude auswendig lerne, es ist mir egal, man muss das Ganze positiv sehen: Seitdem ich das mache, kann ich mir Vokabeln viel besser merken.

Es gibt wahnsinnig viele Dinge, die ich nicht mehr einschätzen kann. Esse ich zu viel? Esse ich zu wenig? Bin ich zu warm angezogen? Oder zu luftig? Fällt es auf, wie viel esse? Dass es zu viel ist? Oder dass die Portion vielleicht zu klein ist? Wie kommt es rüber, dass ich zu warm angezogen bin? Oder zu kühl? Ich kann nicht einschätzen, ob ich zu kühl angezogen bin, immerhin friere ich immer. Das ist wirklich anstrengend. Sehr sogar.

Heute haben wir gegrillt und da ich zurzeit kein Fleisch esse (Ich muss bei einem Schulprojekt über Massentierhaltung mitmachen und wer darf die Videos raussuchen? Richtig, ich.), gab es für mich Rosmarinkartoffeln. Ich wollte eigentlich keine Butter nehmen, weil ich schon lange keine Butter mehr esse (zumindest nicht auf Brot oder so), aber ohne Butter hat das nicht geschmeckt und dann musste ich doch welche nehmen. Ich hab so ein schlechtes Gewissen.

(In diesem Part befinden sich viele "und", wenn euch sowas stört, überlest sie einfach und stellt den Satz um, ich bin gerade ziemlich durcheinander und lege dann einen grausamen Schreibstil an den Tag.)
Vorhin bin ich eingeschlafen und hatte einen Traum, der total realistisch war und mir Angst gemacht hat:
Ich war in der Schule und S. kommt auf mich zu, fragt, wie die Ferien waren, ob ich zugenommen habe. Anstatt zu sagen: Die Ferien waren ganz okay, bis auf die Tatsachen, dass ich jetzt über 37 Kilo wiege und zum ersten Mal in meinem Leben einen Fressanfall hatte. Aber ansonsten war's gut. Ich meine, ich hasse mich zwar gerade total, aber hey, mir geht's wunderbar. Habe ich sie angeschrien: "Hör auf. Hör auf, okay!? Halt einfach die Fresse. Ich könnte dir erzählen, wie die Ferien waren, wie es um mein Scheißgewicht steht, aber du wirst dann nur, hohl wie du bist, ein dummes "Ist doch gut?" von dir geben. Es ist nicht gut, klar? Oder ist es etwa gut, auf der Waage zu stehen, zu sehen, dass man zugenommen hat - und wenn es nur fucking 100 Gramm sind - und man sich hasst, Tränen in den Augen hat, schreien und nicht in die Schule will, weil man sich zu fett fühlt? Ist das gut? Ist es gut, wenn man heimfährt, die Beine weh tun und man das Gefühl hat, noch nie so kraftlos gewesen zu sein? Ist es gut, wenn man während dieser quälenden Fahrt auf dem Fahrrad ans Essen denkt und Angst bekommt? Ist es gut, dass man so müde und verängstigt ist, dass man fast mehrere Unfälle hintereinander baut, weil man nicht mehr klar denken kann? Ist es gut, wenn man Sport treibt, immer mehr Sport und fast umkippt? Ist es gut, wenn man isst und sich hasst und dann vor lauter Verzweiflung anfängt, sich selbst auf den Hüftknochen, dem Bauch und den Rippen rumzutrommeln, die ganze Zeit auf seinen Knien und seinen Schlüsselbeinen rumdrückt, weil man Angst hat, dass sie unter dem Fett, das sich durch das Gegessene jetzt ansammelt, verschwinden werden und man sie noch ein letztes Mal fühlen will? Ist es gut, wenn man immer wieder prüft, ob Lanugohaare auf einem wachsen und man Angst hat, dass sie zu auffällig werden? Ist es gut, wenn man immer friert und man weiß, dass man wahrscheinlich auch bei 30° Grad im Schatten frieren wird, trotzdem Wollpulli, wenn man nicht aufhört, weil man nicht mehr mit dem Aufhören aufhören kann? Ist es gut, wenn man sich Dokumentationen über Magersucht ansieht, in denen Menschen in einer Klinik sitzen und mit sich kämpfen und das einzige, was man denkt, ist: "Fuck! Wenn ich Pech hab, lande ich auch in sowas, nur, weil ich zu dumm bin, um gesund zu werden." Ist es gut, dass man stundenlang Blogs liest von Gleichgesinnten und sich trotzdem alleine und unverstanden fühlt? Und dann liest man Bücher über Magersucht, teilweise wahre Geschichten und das Gefühl geht einfach nicht weg? Ist es gut, wenn man abends hungrig ins Bett geht, vom Essen träumt und gleichzeitig immer wieder Mädchen, die so dünn sind, wie man es sein will und die einen auslachen und einem immer wieder vorwerfen, dass man einfach nicht dünn sein kann, wenn man wie ein Schwein frisst, so, wie man selbst es tut? Ist es gut, wenn man morgens aufwacht und ein schlechtes Gewissen hat, weil man vom Essen träumt? Ist es gut, dass man aufsteht, der Bauch schmerzt, weil man nachts versucht hat, sich satt zu trinken, man sich aufs Klo schleppt, die Hände auf den runden, aufgeblähten Bauch gelegt, weil man ihn irgendwie verstehen will? Ist es gut, dass man anschließend voller Erleichterung dieses Wasser wieder auspinkelt und hofft, dass man sich leichter fühlt, man aber gleichzeitig Angst hat, dass immer noch ein kleiner Rest Wasser in einem drin ist, der einen schwerer macht? Ist es gut, wenn man vor der Waage steht, kurz durchatmet und sich darauf stellt, um zu erfahren, welche Laune man wahrscheinlich hat? Ist es gut, dass man sich höchstens dreimal Kontrollwiegen kann, bevor die Mutter wieder hochkommt und man sich entweder die Klamotten überstreifen und sich eine Ausrede einfallen lassen oder man mit den Klamotten in der Hand ins Zimmer hechten muss und deshalb schon am Morgen total gestresst ist? Ist es das? Nein. Nein. Nein, ist es nicht! Und deswegen wirst du nicht erfahren, wie meine Ferien waren und ob es mir gut geht und ob ich esse und ob ich abgenommen oder zugenommen habe und ob ich wieder gesund bin und wie viele Kalorien irgendwas hat, google die Scheiße selber, meine Fresse, das hab ich auch gemacht! Und wenn du keine Ahnung hast, wie das alles ist, was ich dir erzählt habe, dann halt einfach die Fresse, weil du einfach keine Ahnung hast, wie es ist, wenn man auf der Waage steht und durchdreht, weil man hundert Gramm zugenommen hat, okay?!" Während ich sie so angeschrien hab, ist meine Stimme zittrig und weinerlich geworden und kaum habe ich gerade noch so das "Okay" rausgepresst, bin ich zusammengebrochen und hab Rotz und Wasser geheult.
 Danach bin ich aufgewacht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob dieser Traum irgendwas bedeutet und/oder warum er sich so real angefühlt hat, aber vermutlich ist das auch vollkommen irrelevant.


Ich habe Angst, dass ich morgen noch mehr wiegen werde, ich will mich nicht langsam wieder meinem Höchstgewicht nähern...
Tut mir leid, dass der Post so lang geworden ist, aber ich hab ihn geschrieben, sobald ich Callas Kommentar gelesen habe und ihn dann im Laufe des Tages erweitert/bearbeitet und ich glaube, dass ich das jetzt immer  so machen werde, damit ich auch nichts vergesse, aufzuschreiben.